Auf einen Kaffee mit... Spannende Interviews zwischen Kaffee und Kamera

Düsseldorf. WZ-Redakteure haben in der Reihe „Auf einen Kaffee mit“ vier Düsseldorfer Persönlichkeiten getroffen. Hier erklären wir, wie die Dreharbeiten abgelaufen sind.

Norbert Krings trinkt einen Kaffee mit F 95-Vorstand Erich Rutemöller . Alexander Schulte trifft sich im Rathaus mit OB Thomas Geisel. Marion Troja besucht Theaterintendant Wilfried Schulz. Juliane Kinast mit Evelyn Hammerström (Jades).

Norbert Krings trinkt einen Kaffee mit F 95-Vorstand Erich Rutemöller . Alexander Schulte trifft sich im Rathaus mit OB Thomas Geisel. Marion Troja besucht Theaterintendant Wilfried Schulz. Juliane Kinast mit Evelyn Hammerström (Jades).

Das Interview mit Erich Rutemöller ist Generalprobe und Premiere zugleich. Auch für den Interviewer sind Kamera und Mikrofon etwas Neues. Doch die Chemie im Raum zwischen Team und Interviewpartnern stimmt.

Die erste Antwort vom Sportvorstand der Fortuna geht allerdings über fünf Minuten. Das ist für unser neues Format natürlich nicht geeignet, und eine kleine Besprechung mit dem Produktionsteam ist nötig, um auf präzise Fragen kurze und prägnante Antworten zu gewährleisten. Das klappt dann auch erstaunlich gut, nachdem die Geräuschquelle im Hintergrund, ein Getränkeautomat „kalt gestellt“ wird.

Das Eis ist schnell gebrochen, und es entwickelt sich ein interessantes Gespräch, das sogar eigentlich fast zu schade ist, um im Video auf zwei Minuten zusammengeschnitten zu werden.

Oberbürgermeister Thomas Geisel bittet die WZ im Rathaus in einen ganz neu hergerichteten Raum — den Radschlägersaal. Das ist ein feiner Zug, freut die Filmcrew um Björn Merse von Jacobi Media aber weniger. Denen fehlt die Tiefe im Raum. „Außerdem sitzen der OB und Sie als Interviewer zu eng beieinander“, sagt Merse.

Bevor es los geht, ist dann aber dennoch alles hübsch drapiert — inklusive der Mikros am Sakko-Revers und zweier gefüllter Kaffeetassen. Denn die Reihe soll ja nicht nur „Auf einen Kaffee mit. . . “ heißen, sondern halten, was sie verspricht. Auch Stadtsprecherin Kerstin Jäckel-Engstfeld rät dazu, die Tassen zu füllen: „Wenn der OB eine vor sich hat und merkt, die ist leer, könnte er eventuell irritiert sein. . .“

Der OB antwortet dann fast immer auf den Punkt, nur eine Frage muss ob der etwas zu langatmigen Antwort neu eingespielt werden.

Seinen Kaffee kocht Wilfried Schulz selbst in einer kleinen Küche am Ende der Foyerbrücke im Central, bevor er sich zum Interview an den Tisch setzt. Im Schauspielhaus geht es zurzeit provisorisch zu, das gilt auch für den Intendanten. Wegen der Theatersanierung am Gründgens-Platz ist sein Büro in Oberkassel im ehemaligen Balletthaus, die Vorstellungen laufen im Central und im Capitol und im Jungen Schauspiel in Rath. Er pendelt hin und her.

Es ist 9 Uhr morgens, dem Klischee vom morgenmuffelnden Theatermann entspricht der 64-Jährige kein bisschen. Er nimmt sich Zeit für das Gespräch, antwortet eloquent und erfahren. Dass es ihm seit seinem Start in Düsseldorf zu viel um die Baustelle Schauspielhaus und zu wenig um die Bühnenkunst geht, daraus macht er keinen Hehl.

Bei unserem letzten Interview vor vier Jahren trafen Evelyn Hammerström und ich uns in ihrem Büro. Ganz ungezwungen hockten wir am Tisch. Doch jetzt ist die Kamera dabei — für die „Moods“, die Stimmung und Eindrücke, wollen wir das Gespräch im Laden führen, wo wir uns auf eine schwarze Couch drapieren. Über Eck, damit die Kamera uns beide sieht — und dann müssen wir noch mal tauschen: Von dieser Seite sind meine Haare zu sehr im Weg und verdecken mein Gesicht.

Ansonsten könnte es fast ein ganz „normales“ Interview werden. Wären da nicht die Einwürfe von Mike Jacobi hinter der Linse, dem eine Antwort von fünf Sätzen und 35 Sekunden für das kurze Videoformat zu ausschweifend ist. „Ich bin ganz schlecht da drin“, stöhnt Evelyn Hammerström und lacht.

Schön, dass jemand sich in dem grellen Scheinwerferlicht genauso wenig zu Hause fühlt wie ich. Aber von Frage zu Frage werden wir lockerer und irgendwann ist es fast egal, dass zwei Kameraleute nebst WZ-Fotografin uns umringen. Am Ende muss ich alle Fragen noch mal aus dem Stegreif wiederholen, damit Jacobi sie „aus einer anderen Perspektive“ drauf hat. Und ich lerne mal wieder dazu: Beim nächsten Interview mit Filmdreh mache ich mir eine richtige Fragenliste, statt zu improvisieren und ins Schwimmen zu kommen.

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