Schulpsychologen seit 50 Jahren im Einsatz

Die Schulpsycholgische Beratungsstelle unterstützt Eltern, Lehrer und Schüler.

Düsseldorf. Am 30. Oktober feiert die Schulpsychologische Beratungsstelle Düsseldorf ihr 50-jähriges Bestehen. Als die Beratungsstelle vor einem halben Jahrhundert gegründet wurde, zählte sie gerade mal zwei Mitarbeiter - einen Schulpsychologen und eine Verwaltungskraft. Diese mussten sich um 65 000 Schüler kümmern. Keine leichte Aufgabe.

Stefan Drewes, der Leiter der Schulpsychologischen Beratungsstelle, ist "beeindruckt, was von den Kollegen damals geleistet wurde". Für die 86 000 Schüler in Düsseldorf sind mittlerweile 17,5 Schulpsychologen zuständig. Das ist ein Schulpsychologe pro 4800 Schüler.

Düsseldorf belegt damit landesweit eine Spitzenposition und bleibt sogar unter der geforderten Relation von 1:5000. August 2010 soll das schulpsychologische Team um eine weitere Kraft ergänzt werden. Landesweit kommt auf 12 600 Schüler gerade mal ein Schulpsychologe.

Drewes, der seit 1986 in der Beratungsstelle tätig ist, sieht die personelle Vergrößerung der Schulpsychologischen Beratungsstelle als Anerkennung für die Arbeit der Düsseldorfer Psychologen, aber auch als nötige Erweiterung.

Die Beratungsstelle unterstützt nicht nur Düsseldorfer Lehrer, Schüler und Eltern, sondern hilft deutschlandweit, wenn es irgendwo brennt. Dies war zum Beispiel beim Amoklauf Winnenden der Fall.

Vorrangig kümmern sich die Düsseldorfer Schulpsychologen jedoch um die Schulen vor Ort. Dabei betreut ein Schulpsychologe zwölf Schulen. Schulpsychologin Anja Niebuhr ist an ein bis zwei Tagen pro Woche in den Schulen unterwegs. Dort unterstützt sie überforderte Lehrer und Schüler, die Schulprobleme haben oder sich in Notsituationen befinden.

Die Arbeit vor Ort ist nur ein Bereich der schulpsychologischen Beratung. Für Lehrer bietet die Beratungsstelle Fortbildungen, für Eltern und Schüler Beratungsgespräche. Im Schnitt dauert es 14 Tage bis man einen Termin bekommt, kritische Fälle werden schneller bedient.

Seit drei Jahren befasst sich die Schulpsychologische Beratungsstelle verstärkt mit dem Thema Krisenintervention. Ziel ist es präventiv Amokläufen entgegenzuwirken. Schülern, die sich in Krisensituationen befinden, fehlen oft die richtigen Ansprechpartner.

Ob Liebeskummer oder Selbstmordgedanken - bei Problemen soll in Zukunft eine anonyme Online-Beratung als ersteAnlaufstelle dienen. So hofft die Schulpsychologische Beratungsstelle auf eine noch erfolgreichere Unterstützung der Schüler im Schulalltag.

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