Schlangestehen für ein Ticket

Der Vorverkauf für die Weihnachtskonzerte 2009 sprengt alle Dimensionen. Bereits um 5. 30 Uhr standen die ersten Fans auf.

Düsseldorf. Sehr früh begonnen hat der Samstag für Markus, Dominik, Felix, Nils, Philipp und Felix aus Meerbusch. "Wir sind bereits um 5.30 Uhr aufgestanden, um möglichst früh am Uerige zu sein", berichtet Nils, der mit seinen Kumpels die ersten Plätze in der langen Schlange ergattert hat und nun am Verkaufstresen steht, der durch Drängelgitter und Security-Leute gesichert ist.

Bis zur Maxkirche stehen die Fans, um Karten für das Weihnachtskonzert zu bekommen. Während die Schüler aus der Nachbarstadt sich wenig später über die Tickets freuen können, müssen sich die Fans ganz hinten noch etwas gedulden.

"Wir sind leider Langschläfer und haben es nicht geschafft, früh aufzustehen. Zuerst haben wir es im Internet versucht, aber da ist alles zusammengebrochen. Hier gibt es ja mindestens 1.000 Karten und so viele Leute sind das nicht", machen sich Sebastian Groß und Nadine Wallscheid Mut, während vom Uerige immer wieder Jubelschreie von erfolgreichen Kartenkäufern zu hören sind.

Besonders stolz ist Dominik. Dem Meerbuscher ist es gelungen, das Ticket mit der Nummer eins zu bekommen. "Das hätte ich ja nie geglaubt", freut sich der Schüler und überprüft mit einem Blick noch einmal, ob die Zahl auf der Karte auch wirklich stimmt.

Zu den langjährigen Hosen-Fans zählt Wilfried Hamann, der im Mittelfeld der Schlange seinen Platz gefunden hat. "Ich höre die Toten Hosen bereits seit 20 Jahren, deshalb will ich mir dieses Konzert nicht entgehen lassen."

Auch er hatte auf das Internet gesetzt und sich dann doch schnell auf den Weg in die Altstadt gemacht. "Ich habe schon mit so einer Schlange gerechnet, aber es wir hier schon klappen", ist sich der Düsseldorfer sicher.

Bereits seit der Grundschule gibt es für Lena und Chaline nur eine Band: "Uns gefallen die Texte, die Musik und dass die Hosen aus Düsseldorf kommen", schwärmen die beiden 16-Jährigen Schülerinnen mit den Fortuna-Schals.

Dass es auch in Irland viele Fans der Punkband gibt, weiß Max Power zu berichten, der von der grünen Insel an den Rhein gezogen ist. "Die Hosen sind bei uns sehr populär und hier bin ich direkt an der Quelle", sagt der Ire grinsend beim Blick auf den Köbes, der gerade mit einem Altbier-Tablett anrückt.

Fast pausenlos klingelt bei Uerige-Baas Michael Schnitzler das drahtlose Telefon. "Alle haben Probleme mit dem Internet und rufen jetzt an, um sich zu erkundigen, ob es noch Sinn macht, hierher zukommen. Da waren auch Fans aus Münster und Wuppertal dabei", berichtet Schnitzler.

Um ihren Kindern, die in Kassel leben, eine Freude zu machen, sind Ingeborg und Walter Siebenschuh bereits früh am Morgen in die Altstadt geeilt. "Wir haben vier Karten gebraucht und auch bekommen. Das war es wert, eine Stunde in der Schlange zu verbringen", sagt Walter Siebenschuh, während seine Frau die Tickets sorgfältig in der Handtasche verstaut.

Für Boris Schimanski vom Concertteam war der große Andrang zu erwarten. "Wir haben hier aber keine Probleme, die Leute sind sehr entspannt und diszipliniert. Das ist mehr freudige Erregung als Unruhe." Ein ähnliches Interesse an Konzerttickets kennt er sonst nur von Superstars wie Robbie Williams.

Dass gerade das Uerige - dort waren gegen 14 Uhr alle Karten verkauft - ausgewählt wurde, erklärt Schimanski damit, dass man die Karten an markanten Bezugspunkten in Düsseldorf habe verkaufen wollen. "Dazu gehört der Flinger Broich genauso wie die Arena und eben die Altstadt mit dem Uerige."

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