Neue Webcam zeigt die Baufortschritte am Kö-Bogen

Die Projektentwickler von „Die Developer“ haben ein Diskussionsforum eingerichtet und stellen sich der Kritik.

Düsseldorf. Kein Bauvorhaben der letzten Jahre hat das Gesicht der Stadt so verändert, wie es der Kö-Bogen in den kommenden Jahren tun wird. Entsprechend kontrovers wird über das Großvorhaben in Düsseldorf diskutiert. Eine Diskussion, der sich die Projektentwickler von "Die Developer" stellen.

Ein Forum, in dem jeder Bürger seine Meinung zum Großprojekt äußern kann, haben die Entwickler schon länger eingerichtet. Ab sofort lässt sich der Baufortschritt auch über eine Webcam beobachten.

Eine Kamera mit einem so genannten Fischaugen-Objektiv macht dabei Aufnahmen von der Baustelle, die ins Internet gestellt werden, so dass sich Düsseldorfer und Interessierte in aller Welt jederzeit über die fortschreitende Entwicklung der Libeskind-Bauten informieren können.

Das öffentliche Meinungsforum auf der Internetseite von "Die Developer" stößt bei den Düsseldorfern bereits auf einige Resonanz. Hier kann jeder Nutzer seine Ansicht zum Projekt äußern. Im Forum spiegelt sich dabei das gesamte Spektrum der öffentlichen Meinung über das Bauprojekt, von Ablehnung über konstruktive Kritik an den Plänen bis Beifall.

Kritische Meinungen werden nicht gelöscht, sondern sind erwünscht. So lässt ein Nutzer kein gutes Haar an der Gestaltung des Platzes. Er sei "kein einladender Ort für ,Normalos’, die ein Plätzchen zum Verweilen suchen. Dafür ein tolles Areal für Windböen".

Auch der geplante Abriss des Tausendfüßlers wird heiß diskutiert. Die einen bringen Vorschläge ein - etwa den Entwurf durch einen sanierten Tausendfüßler sinnvoll zu ergänzen - andere geben gleich pragmatische Tipps gegen den drohenden Verlustschmerz: Im Film "Ein Freund von mir" sei die Aussicht vom Tausendfüßler auf die Stadt für die Ewigkeit festgehalten.

Lob und Kritik, mit der Stefan Mühling, Geschäftsführer von "Die Developer" durchaus gerechnet hat. "Ich bin überhaupt nicht überrascht davon, dass wir mit einem Bauvorhaben, das im Herzen der Innenstadt entsteht, auch ein breites Meinungsspektrum erhalten."

Dass er sich mit dem Forum direkt der öffentlichen Kritik aussetzt, stellt für ihn kein Problem dar. "Es ist ja auch ein öffentliches Projekt, mit dem wir viel in der Düsseldorfer Innenstadt bewegen werden", erklärt er die Notwendigkeit des neuen Ansatzes in der Öffentlichkeitsarbeit.

Anregungen könnten durchaus noch in die weitere Planung einfließen. "Wir verstecken uns nicht, denn wir möchten die Menschen abholen und für unser Projekt gewinnen", zeigt sich Stefan Mühling von der Öffentlichkeitsoffensive überzeugt.

Bis zum Herbst 2013 hat er noch Zeit, die Zweifler zu gewinnen. Dann soll der Kö-Bogen fertiggestellt sein.

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