Kö-Bogen II: Ingenhoven ist Favorit

Vertreter der schwarz-gelben Ratsmehrheit sprechen sich für den Düsseldorfer Architekten aus.

Kö-Bogen II: Ingenhoven ist Favorit
Foto: Ingenhoven

Düsseldorf. Jetzt liegen die Karten auf dem Tisch: Alle drei von der Stadt beauftragten Architekturbüros haben am Donnerstag im Henkel-Saal ihre Entwürfe für die Bebauung des Areals zwischen Dreischeibenhaus und Schadowstraße vorgestellt — Molestina Architekten mit den FSWLA Landschaftsarchitekten, Snøhetta aus Norwegen und Ingenhoven.architects. Gewinner des Abends: Christoph Ingenhoven (u.a. Stuttgart 21), der mit seinen beiden begrünten Gebäuden samt schräg gesetzter Fassaden und Dächer sowie einer großzügigen Sichtachse auf Dreischeibenhaus und Schauspielhaus bei der schwarz-gelben Ratsmehrheit vorne liegt.

Kö-Bogen II: Ingenhoven ist Favorit
Foto: Nanninga, Bernd (bn)

„Dieser Entwurf ist eine Sensation“, schwärmt etwa Alexander Fils (CDU), Vorsitzender des Ausschusses für Planung und Stadtentwicklung. Es sei ein Traum, wenn dieser Vorschlag realisiert würde. Ingenhoven sei „ein Weltstar der Architektur“, als Düsseldorfer sei ihm aber auch sehr an seiner Heimatstadt gelegen. Er habe die Diskussion über das Baufeld 4 im Planungsgebiet Kö-Bogen II offenbar sehr genau verfolgt, da er die unterschiedlichen Ideen nun zu einem „ästhetischen und raumplanerischen Meisterwerk“ vereine. Auch für FDP-Fraktionschef Manfred Neuenhaus ist der Ingenhoven-Entwurf Favorit: „Er hat einen ganz großen Vorteil. Er hat alles aufgenommen, was wir in den letzten Monaten diskutiert haben und wirkt trotzdem wie aus einem Guss. Das kann ein ganz großer Wurf werden.“

Kö-Bogen II: Ingenhoven ist Favorit
Foto: Young

Nach dem Vorbild einer Tallandschaft hat Ingenhoven seine beiden Gebäude gegenübergestellt. Vor dem Dreischeibenhaus sieht er eine dreieckige Gastronomiehalle vor, deren schräg abfallendes Dach auch als Liegewiese dienen soll. Vorbild ist ein Aufbau am Lincoln Center in New York. An seiner höchsten Stelle soll das Gebäude zehn Meter messen, auf 750 Quadratmetern sollen gastronomische Betriebe Platz haben, hinzu kommt eine zu den Libeskindbauten ausgerichtete Außenterrasse. Auch bei den zu einem Gebäude zusammengefassten Baufeldern 1 bis 3 legt Ingenhoven Wert auf Gastronomie, die am neuen Jan-Wellem-Platz liegen soll. „Das muss die Stadt vorschreiben“, sagt er. „Ein Gastronom kann natürlich nicht die hohen Mieten zahlen wie der Einzelhandel.“

Über ein Untergeschoss, in das nach Ingenhoven ein Supermarkt einziehen könnte, sollen die beiden Gebäude verbunden werden. Das Haus zwischen Gustaf-Gründgens-Platz und Schadowstraße variiert in seiner Höhe und passt sich jeweils den Dimensionen der umliegenden Gebäude an. Zum Jan-Wellem-Platz sowie zum Schauspielhaus hin sollen die Fassaden mit Hecken begrünt werden. „Dreischeibenhaus und Schauspielhaus sind als Solitäre im Park die herausragenden Gebäude Düsseldorfs. Dem wollen wir mit unserem Konzept Rechnung tragen“, so Ingenhoven.

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