Der aktuelle Streit, der am Sonntag durch einen Bürgerentscheid entschieden wird, entzündete sich an der geplanten Bebauung des Jan-Wellem-Platzes. Dort sollen zwei Häuser (in der Grafik: Neubau 1 und 2) mit 26 Metern Höhe und 42000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche entstehen. Potenzieller Investor ist HSBC Trinkaus & Burkhardt. Das Bankhaus hat seinen Sitz zurzeit an der Kö/Ecke Trinkausstraße, möchte aber umziehen.

Zunächst hatte die Stadt die Planung maßgeschneidert auf die Wünsche des Investors: Die geplanten Häuser sind auch deshalb in dieser Größe geplant worden, weil die Bank erklärt hatte, sie käme mit weniger Platz nicht aus.

Auch was die Fassadengestaltung angeht, arbeiteten Stadt und Bank Hand in Hand: Gemeinsam veranstalteten sie einen Wettbewerb, an dem sich vier Teams beteiligten. 8000 Düsseldorfer schauten sich im Juni vorigen Jahres die Entwürfe in einem Zelt auf dem Corneliusplatz an. Per Stichprobenbefragung wurde der Sieger ermittelt. Das überraschende Ergebnis: Zwei Entwürfe lagen bei der Abstimmung Kopf an Kopf - "im Zufallsbereich", sagen die Statistiker.

Welcher Entwurf realisiert werden soll, ist unklar. Zuletzt hieß es, das würden Stadt und Investor entscheiden. Problem: Es ist noch ungewiss, wer Investor wird. Denn nach neuer Rechtsprechung muss die Stadt den Verkauf der Grundstücke europaweit ausschreiben. Das bedeutet: Es könnte auch ein anderer Investor zum Zuge kommen. Wenn der einen neuen Fassadenwettbewerb will, dürfte sich die Stadt kaum verweigern ...