Kleines Haus, große Ideen

Peter Ritter wohnt in einem Traumhaus voller guter Einfälle – jetzt ist’s zu besichtigen.

Solch ein Dach gibt es in Düsseldorf sicher nicht noch einmal. Neun Fenster lassen mildes Nordlicht herein. Die Fenster oben sind 1,40 Meter hoch, die der mittleren Reihe 1,20 Meter, die unteren 80 Zentimeter. "Ein optischer Trick", verrät Innenarchitekt Bernd Schüller, ein Kniff, wie ihn schon große Baumeister etwa der Renaissance eingesetzt haben. Wer einmal im Dachgeschoss von Peter Ritter gestanden hat, bemerkt die Wirkung sogleich: Die unteren Fenster wirken größer, der Raum selbst dadurch tiefer.

Tag der architektur

Nicht der einzige Aha-Effekt, der beim Tag der Architektur am Wochenende in dem Haus an der Keldenichstraße in Gerresheim zu erleben ist. Natürlich lassen sich alle Dachfenster öffnen, die oberen drei per Motor. Und weil der knapp 40 Quadratmeter große Raum fast fünf Meter hoch ist, hat der Hausherr selbstreinigendes Glas einbauen lassen. Nano-Technologie, Lotusblüteneffekt sind die Stichworte.

Peter Ritters Frau hat ein Fotoalbum angefertigt. "Abenteuer Umbau" steht vorne drauf - und da muss der Haus- und Bauherr laut auflachen. "Das stimmt", sagt er und lobt ausdrücklich seinen Architekten und dessen visionäre Kraft. Die hat das ganze Haus verwandelt, neun Monate hat’s gedauert, Schüller schwärmt im Gegenzug von der Ruhe und dem Vertrauen seines Auftraggebers.

Aus dem verschachtelten und nur 5,50 Meter breiten "Selbstversorgerhaus" - gebaut einst mit großem Gemüse- und Obstgarten für Versehrte des 1. Weltkriegs - ist ein Schmuckstück geworden, der Liebe Peter Ritters zu seinem Haus und dem grünen Stadtteil geschuldet. Einbaustrahler, beleuchtetes Panzerglas, pfiffige geräumige Einbauschränke mit Spezialgriffen: Die 120 Quadratmeter Wohnfläche sind ausgenutzt, ohne dem Besucher ein Gefühl der Enge zu geben. Der Besuch lohnt sich.

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