Opposition kreuzt mit zwei Feuerwehr-Löschzügen auf

Bei der Politparty vor und während des Zochs gab es wieder freche und fantasievolle Kostümierungen.

Düsseldorf. Draußen eisekalt, drinnen nicht nur wegen der Erbsensuppe mit Bockwürstchen brühwarm: Im Rathaus wurde schon zwei Stunden vor dem Zug geschunkelt. Um 12.15 Uhr brach das Prinzenpaar zum Zoch auf: „Ich hab mich unten drunter extra warm eingepackt“, gestand Prinz Carsten voller Vorfreude.

Klar, dass bei Rot-Grün Feuerwehrkostüme im Trend lagen. Zwar war nicht die ganze SPD-Ratsfraktion in der Uniform der Lebensretter erschienen, aber eine Handvoll Rote kam in blau. Markus Weske, der Landtagsabgeordnete, wollte trotzdem zwei komplette Löschzüge im Rathaus gesichtete haben, „einen roten und einen grünen“. Ratsherr Martin Volkenrath trug wie seine Mitstreiter auch noch mehrere „Gefällt mir“-Aufkleber auf Helm und Jacke.

Wo kamen denn all die echten Uniformen her? Natürlich nicht von der Düsseldorfer Feuerwehr! „Nein, die sind vom Unterausschuss Grubensicherheit auf Schalke.“ Der grüne Landtagsabgeordnete Stefan Engstfeld veredelte seine Montur noch mit einem selbst gebastelten Elbers-Feuerwehrorden, den die Aufschrift zierte „Für nichts und wieder nichts“.

Etwas modischer dagegen der Pink Panther Gudrun Hock: Die SPD-Bürgermeisterin hatte sich ein Feuerwehrmützchen für die Tribüne mitgebracht.

Die politische Gegenseite war aber auch nicht ohne. FDP-Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann machte im weißen Hochzeitskleid eine niedlich-gerührt dreinredende Hannelore (Kraft), die ihren Udo nach 20 Ehejahren noch einmal ehelicht: „Wir halten unser Glück fest“, hieß es wieder per Twitter. Horst Strack-Zimmermann stand daneben und sagte mal besser nichts.

Martin Ammermann, neuer Geschäftsführer der Kongressgesellschaft und für die Vermarktung von Dome und Arena zuständig, hatte mit seiner Frau Andrea in neuer Funktion jecke Rathaus-Premiere — die beiden waren im rosa Disco-Outfit erschienen.

Oberbürgermeister Dirk Elbers und seine Frau Astrid kamen — nachdem sie 2011 als Schlager-Duo und letztes Jahr als Schülerpärchen gingen — diesmal ganz bescheiden als Bauern mit Klotschen daher. Der früher als „Klotschen-Bürgermeister“ reüssierende Grüne Wolfgang Scheffler hat sein einstiges Markenzeichen gegen ein DEG-Trikot mit „23 Kreutzer“ auf dem Buckel eingetauscht.

Die Plätze auf der Tribüne waren diesmal nicht vergnügungssteuerpflichtig — dafür pfiff einfach ein zu eisiger Wind. Dennoch hielten fast alle eisern durch, schunkelten und sangen sich (halbwegs) warm und streckten sich nach der Kamelle.

Als da noch waren: Bürgermeister Friedrich Conzen als Indianerhäuptling mit imposantem Federschmuck; Stadtsparkassen-Vorstand Andreas Goßmann als Edelmann; die FDP-Bundestagsabgeordnete Gisela Piltz als Fee mit Zauberstab („So sorge ich für acht Prozent im September“); CDU-Ratsherr Alexander Fils als römischer Kaiser: „Meine Frau geht als Kleopatra, ich kann mich nicht so recht zwischen Caesar und Marc Aurel entscheiden.“

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