Karl Sonnen sorgt dafür, dass der Zoch rollt

Der Wittlaerer organisiert die Traktoren für die Mottowagen.

Düsseldorf. Der Schnee macht es ihm nicht leichter. Die benötigten 56 Traktoren für den Rosenmontagszug hat Karl Sonnen eigentlich schon organisiert, jetzt kommt aber plötzlich der Winter zurück und somit stehen auch wieder einzelne der Zugwagen auf der Kippe. „Wenn irgendwer wegen des Wetters nicht fahren kann, wird auf jeden Fall für Ersatz gesorgt“, ist sich Sonnen allerdings sicher.

Aus seinem Freundes- und Bekanntenkreis, von Kollegen aus Düsseldorf, Neuss, dem Krefelder Raum und bis zum Kreis Wesel hat der Landwirt die Fahrzeuge und Fahrer organisiert. „Die meisten fahren selbst, einige stellen aber auch nur Fahrzeuge zur Verfügung, die dann von Bekannten gefahren werden“, sagt er.

Er selbst wird ebenfalls beim Umzug dabei sein. Ganz vorn, direkt hinter der Zugleitung, wird er auf seinem Lanz Bulldog aus dem Jahr 1951 mitfahren — neben einem weiteren Oldtimer. „Der Lanz war der erste Traktor in unserer Familie, den hat damals mein Großvater gekauft. Und als ich noch klein war, hat mein Vater versprochen, dass er irgendwann mir gehören würde.“ Also hat er ihn stets in Ehren gehalten und vor ein paar Jahren komplett restauriert.

Doch der 54-jährige Sonnen ist nicht das einzige Familienmitglied, das beim Rosenmontagszug dabei sein wird. Sohn Nils wird Wagen 33 fahren. Der Wagen, auf dem Prinz Carsten I. und Venetia Ursula durch die feiernde Menge gezogen werden.

Zur Organisation der Traktoren ist Sonnen übrigens durch einen Zufall gekommen. „In den letzten Jahren hat mein Kollege Karl-Josef Rath die Aufgabe noch übernommen und jedes Jahr auch bei mir nachgefragt, ob ich mithelfen könnte. Da ich in Wittlaer aufgewachsen bin und die Landwirte aus der Umgebung kenne, war das natürlich kein Problem.“ Aus drei Traktoren im ersten Jahr wurden allerdings fünf im Jahr darauf und vor drei Jahren hat Sonnen die Aufgabe vom älteren Rath nun komplett übernommen und organisiert somit fast den gesamten Fuhrpark für den Umzug. „Hätte ich nur vorher gewusst, was da auf mich zukommt“, sagt er lachend.

Inzwischen ist für ihn aber die stressigste Zeit der diesjährigen Karnevalssaison vorbei. Die Traktoren sind je nach Größe auf die Wagen aufgeteilt, Freunde und Bekannte sind so angeordnet, dass sie dicht beieinander fahren können und nun müssen nur noch die restlichen Schilder mit den Wagennummern an den Fahrzeugen angebracht werden.

Montag um kurz vor sieben Uhr trifft sich Karl Sonnen dann mit den anderen Traktorfahrern der Umgebung, anschließend geht es gemeinsam zur Bilker Wagenbauhalle, wo ab halb neun die Aufstellung beginnt. „Und dann ist erst mal wieder für ein Jahr Pause“, freut sich Sonnen.

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