Düsseldorf Ein Leben für den Düsseldorfer Karneval

Engelbert Oxenfort wurde von Blau-Weiss mit der Goldenen Pritsche ausgezeichnet.

Düsseldorf. Der große Saal des Maritim-Hotels erstrahlte am vergangenen Samstag in königlichem Blau. Geladen hatte die Prinzengarde Blau-Weiss zur Verleihung der Goldenen Pritsche. Im Mittelpunkt stand ein Urgestein des Düsseldorfer Karnevals: Engelbert Oxenfort wurde für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Dennis Rixen sowie die Top-Bands „Nightflight“ und „Goldtunes“ brachten die 400 Gäste auf die Tanzfläche, bevor Pater Wolfgang Siefert die Hauptperson des Abends auf die Bühne rief — Engelbert Oxenfort:. „Ich habe den Karneval 1945 im Krieg miterlebt. Ich war neun und als die Bomben fielen haben sich unsere Mütter schützend auf uns geworfen. Nach den Bomben haben wir gelacht, denn wir haben uns die Freude am Karneval nicht durch den Krieg nehmen lassen.“

Das Lebensmotto des Blau-Weiss-Ehrenpräsidenten lautete stets „Gutes tun, fröhlich sein und die Spatzen pfeifen lassen.“ Oxenfort ist der Erfinder der „Goldenen Pritsche“ und verlieh sie zum ersten Mal 1984 an den damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Franz-Josef Strauß. Weitere Pritschenträger waren Altbundespräsident Walter Scheel und Ex-Außenminister Hans-Dietrich Genscher.

Oxenfort war als Gastronom in der sechsten Generation Betreiber des Weinhauses Tante Anna. Das Lokal existiert bereits seit 1820 und ist eine Institution der Altstadt. 40 Jahre lang stand Engelbert Oxenfort hinter dem Tresen. An Posten und Titeln mangelt es ihm gewiss auch nicht. Er war Leiter des Hotel- und Gaststättenverbands und Präsident des Comitee Düsseldorfer Carneval.

Auch ehrenamtliches Engagement in der Altstadt-Armenküche und beim Düsseldorf Festival gehören zu seinen Verdiensten. 1978 wurde er zum Prinz Karneval gekürt. „Der Karneval ist so vielseitig und interessant. Außerdem ist mir die Düsseldorfer Mundart sehr wichtig. Wir sollten unseren Dialekt hegen und pflegen“, sagt Engelbert Oxenfort weiter. Bei der Verleihung zeigte der 81-jährige seinen besonderen Humor: „Deine Laudatio, lieber Pater Wolfgang, kannst du auch für meine Beerdigung verwenden.“

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