Beim Zoch gibt’s eine Tribüne für Behinderte

Dort sollen 50 Rollstuhlfahrer und 18 blinde Menschen einen Platz finden.

Beim Zoch gibt’s eine Tribüne für Behinderte
Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Auch in diesem Jahr können Menschen mit Behinderung den Rosenmontagszug wieder unbeschwert genießen. Die AOK baut am Graf-Adolf-Platz eine Tribüne auf, auf der bis zu 50 Rollstuhlfahrer plus Begleitperson passen. Erstmals werden auch bis zu 18 blinde Menschen darauf Platz finden.

Als Kommentator hat das AOK niemand geringeren als Manfred Breuckmann engagiert. Der ehemalige Sportreporter hat für das Fernsehen bis 2008 den Zug kommentiert und freut sich auf seine neue Aufgabe. Die Idee dafür hat er selbst mit entwickelt und engagiert sich ehrenamtlich: „Ich nehme den Karneval zwar nicht ernst, aber die Aufgabe sehr.“ Augenzwinkernd fügt er hinzu: „Ich sehe das als Sprungbrett zurück an das Moderatorenpult.“

Bei Bedarf können noch mehr sehbehinderte Personen untergebracht werden, sagt Stefan Felix, der Behindertenbeauftragter von Fortuna Düsseldorf ist und sich um die Technik kümmert: „Allerdings sind wir schon zufrieden, wenn zwölf blinde Menschen kommen.“

Knapp 9000 Euro werden für die Finanzierung benötigt — und die werden komplett aus Spenden finanziert, wie AOK -Regionaldirektor Jürgen Vogt betont: „Dieses Geld stammt aus Goldzahnspenden.“

Bisher hatte ich wegen der Sicherheitsmaßnahmen keine Chance, ganz vorne beim Zug dabei zu sein. Auch die Scherben waren ein zu großes Risiko für meinen Rollstuhl“, sagt der 15-jährige Jannis Witte. Mutter Angelika kann den Zug nun viel entspannter genießen: „Wir brauchen keine Angst mehr haben, dass wir im Gedränge umgerannt werden.“

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