Acht Bewerber: Düsseldorf sucht das neue Prinzenpaar

Noch bevor sich die Karussells auf der Kirmes drehen, wollen die Narren ihr Personalkarussell stoppen. Gesucht: das neue Prinzenpaar

Düsseldorf. Als vor zwei Monaten die Ehrendegenträger der Prinzengarde Rot-Weiss zusammen feierten, wurde schon gejubelt. Mit Axel Both soll der neue Prinz Karneval aus ihren Reihen kommen. Doch der hat längst Konkurrenz bekommen.

Durch einen anonymen Briefschreiber wurde bekannt, dass auch Bäckermeister Thomas Puppe das Amt anstrebt, und zwar gemeinsam mit Anke Conti Mica, der Ehefrau des designierten CC-Geschäftsführers Dino Conti Mica.

Und auch Astrid Brauckhoff soll ihren Amazonenhut in den Ring geworfen haben, um Venetia zu werden. Doch das sind lange noch nicht alle Namen. „Insgesamt haben sich vier Prinzenpaare beworben“, erklärt CC-Präsident Engelbert Oxenfort.

Der bereitet zurzeit in seinem belgischen Urlaubsziel die salomonische Entscheidung vor. Das Ergebnis soll noch vor der größten Kirmes am Rhein bekanntgegeben werden, damit der närrische Tratsch nicht auch noch auf den Rheinwiesen verbreitet wird. Oxenfort ist die Debatte ums Prinzenpaar leid: „Ich freue mich auf den Moment, wenn ich nicht mehr Präsident bin.“

Was man ihm aber so recht nicht abnimmt. Immerhin ließ er durchblicken, dass es ein Prinzenpaar sein wird, „das man in Düsseldorf noch nicht kennt.“

Dies wiederum würde dafür sprechen, dass Anke Conti Mica und Thomas Puppe in diesem Jahr aus dem Rennen sind. Die hübsche Karnevalistin hat sich bei der Tonnengarde für höhere Ämter empfohlen.

Thomas Puppe wiederum durfte als Präsident der Bäckersitzung einspringen, als Josef Hinkel Prinz war. Und erwies sich als so große Stimmungskanone, dass beide inzwischen die Kultsitzung gemeinsam leiten.

Die Venetien-Kandidatin erhielt am Wochenende Rückendeckung von ihrem Verein, der Tonnengarde. Bei der Jahreshauptversammlung (siehe Stadtmenschen) ärgerte man sich vor allem über einen anonymen Briefschreiber, der ihren Namen so frühzeitig ins Spiel gebracht hatte, dass ihre Chancen als Prinzessin gesunken sind.

Närrische Heckenschützen, die mal unter falschem, mal ohne Namen ihr Halbwissen unters Volk brachten, hat es in der Vergangenheit schon öfter gegeben. Aber bislang konnten die Karnevalisten die Köche aus der Gerüchteküche schnell lokalisieren.

Diesmal allerdings ist der Brief so anonym, dass man wirklich nicht weiß, woher er stammt. Weder der Prinzengarde, noch dem Amazonenkorps traut man zu, dass so missliebige Konkurrenz aus dem Weg geräumt werden soll. Es deutet aber vieles darauf hin, dass der Autor mit Informationen aus dem CC-Vorstand gefüttert worden ist.

Was den Wechsel an der Spitze des Carnevals Comitees betrifft, sind die Weichen gestellt. Josef Hinkel trat bei der Jahreshauptversammlung nicht mehr als Senatssprecher der Weissfräcke an.

Eine Aufgabe, die dem Ex-Prinzen aus Familien-Tradition sehr am Herzen lag — die aber seinem Amt als Präsident des Carnevals Comitees im Wege stehen würde. Denn der sollte kein anderes Amt bei einem Verein bekleiden.

Hinkel hofft, im September das Amt von Engelbert Oxenfort übernehmen zu können, der dann wiederum zum Ehrenpräsidenten ernannt werden soll.

Da soll eigentlich auch Dino Conti Mica die Geschäfte von Jürgen Rieck übernehmen. Mica ließ sich allerdings gerade als Geschäftsführer der Tonnengarde wiederwählen. Ob Jürgen Rieck möglicherweise doch noch ein Jahr dranhängt?

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