11.11.11: Ein ganzer Tag steht im Zeichen der Liebe

72 Paare haben sich am Freitag im Standesamt das Ja-Wort gegeben. Unter ihnen auch zwei Prinzenpaare zum jecken Millennium.

Düsseldorf. Für einige ist es nur eine Schnapszahl, für andere ein leicht zu merkendes Datum und für wieder andere ein jeckes Millennium: 72 Paare haben sich am Freitag, am 11.11.11, im Standesamt an der Inselstraße das Ja-Wort gegeben. Im Akkord spaziert ein verliebtes Paar nach dem anderen ins Trauzimmer, bevor es einander in die Augen schaut und das schönste Wort des Tages haucht: „Ja!“ Ein ganzer Tag im Zeichen der Liebe — dabei waren auch zwei Prinzenpaare.

Das „Ja“ von Ex-Prinz Dirk Kemmer an seine Venetia Janine Arnold kommt um Punkt 8.50 Uhr aber etwas zögerlich. „Alles Spaß, ich wollte sie ärgern, bin überglücklich“, verrät Kemmer nach der Trauung. Der Kuss des Paares, dass sich in der Session 2009/2010 kennen und lieben lernte, erfolgt zwar erst auf Anweisung des Standesbeamten, dafür mit Leidenschaft. Die Trauzeugen: CC-Ehrenpräsident Engelbert Oxenfort, Ex-Prinz Stefan Kleinehr, Prinzen-Chefadjutant Marc Frankenhauser und Venetien-Tochter Samantha Schmidt. Zum Feiern geht es mit 100 Gästen ins Zelt auf dem Burgplatz, kurz nach Hoppeditz-Erwachen.

Während die Gardisten das frisch vermählte Paar mit Killepitsch feiern, stoßen auf der gegenüberliegenden Straßenseite gerade Torsten und Jasmin Kleefeld an. „Wir waren heute das erste Paar, um 8 Uhr“, sagt die Braut. „Irgendwie steckt das an, heute ist hier die Hölle los“, freut sich der Gatte. Dass sie sich gerade dieses Datum ausgesucht haben, hat einen besonderen Grund. „Ich kann mir den Hochzeitstag besser merken“, sagt Torsten Kleefeld. Seine Gattin meint: „Aber wir sind auch ein bisschen jeck.“

Doch an dem Datum hätten sich weitaus mehr Paare trauen können. „Viele Termine sind offen geblieben, insgesamt hätten am Freitag 111 Paare heiraten können, nur 72 haben es getan“, sagt Standesamtsleiter Klaus Bachtenkirch. Rekordzahlen gab es am 9.9.99: Da waren es 77 Paare.

Für Miriam und Tobias Pick ist das gestrige Datum ohnehin etwas Besonderes. „Wir haben uns vergangenes Jahr am 11.11. kennen gelernt, mit Karneval hat das nichts zu tun“, sagt Tobias. Nur eins hätte die Hochzeit perfekt gemacht: „Wir haben uns in Köln getroffen, dann hätten wir heute auch dort heiraten können“, sagt die Braut in ihrem bodenlangen weißen Kleid. Dann tauschen die beiden wieder Küsschen und lassen sich von dem Trubel im Wartesaal des Standesamtes nicht ablenken.

Lange galt der Mai als der Hochzeitsmonat. Doch das habe sich geändert. „Mittlerweile ist der Dezember auf dem ersten Platz, gefolgt vom August und Mai“, sagt Bachtenkirch. Im Dezember sei das Trauzimmer fast täglich von Paaren belegt.

Dem Unterbacher Prinzenpaar Hans V. und Ingrid II. (im blauen Kostüm) sind Trends egal, Hauptsache jeck: Sie heirateten um 11.11 Uhr in einem Jahr, in dem beide zusammen 111 Jahre alt sind. Das sind eine Menge Elfen, doch zusammen ist das Paar bereits seit 27 Jahren. Am Samstag müssen sie bereits ihr Amt niederlegen, das neue Prinzenpaar von Unterbach wird aber erst am 7. Januar 2012 gekürt.

Eine der verrücktesten Hochzeiten feierten jedoch Frank und Elena Niessing. Der Bräutigam kommt als Till Eulenspiegel verkleidet, die Braut als schillernde Tänzerin. „Das Brautpaar hat sich außerdem von den Gästen gewünscht, dass sie verkleidet erscheinen“, verrät Freund Diethold Standky, der das Paar als der verstorbene Modemacher Rudolph Moshammer überraschte.

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