Höchstpreise für den Kö-Bogen

Das Projekt in der Innenstadt wird Top-Mieten erzielen. Erste Verträge schon dieses Jahr?

Düsseldorf. Das Telefon stand am Freitag bei Stefan Mühling nicht still. Banken, Investoren, Architekten: Viele wollten den Chef der "Developer" sprechen. Auf 300 Millionen Euro beziffert der Entwickler das Projekt am Kö-Bogen, da lässt sich vielleicht ein Geschäft machen.

Wie die WZ berichtete, hat der Ökonom den Zuschlag für die Bebauung des Jan-Wellem-Platzes erhalten, nachdem der letzte Konkurrent am Schlusstag seine Bewerbung nicht abgegeben hatte.

Mühling hat einen Traumstart mit seiner Firma hingelegt. Erst im April hat er sein Unternehmen gegründet, bislang steht das projektierte "Lighthouse" auf dem Rheinmetall-Gelände und der Kauf eines Grundstückes am Kölner Gustav-Heinemann-Ufer auf der Haben-Seite. Der Kö-Bogen mit dem Architekten Daniel Libeskind rückt Mühlings "Developer" nun in den Focus der deutschen Immobilienwirtschaft.

Ein Unbekannter ist Mühling in der Branche jedoch nicht. Der 43-Jährige war bei Strabag und Züblin beschäftigt und als Geschäftsführer bundesweit für Projektentwicklung zuständig. Das von ihm betreute Volumen belief sich auf 1,5 Milliarden Euro. Dabei traf er auch die - wie sich jüngst zeigte: goldrichtige - Entscheidung, aus dem Rennen um die Elbphilharmonie in Hamburg auszusteigen: Das Prestigeprojekt hat sich um 137Millionen auf 378 Millionen Euro verteuert.

Mühlings Vermarktungspartner am Kö-Bogen ist Marcel Abel, in Düsseldorf Chef von Jones Lang LaSalle, zu dem auch der Handelsspezialist Kemper’s gehört. Abel geht davon aus, dass vielleicht schon dieses Jahr erste Mietverträge unterschriftsreif sind. Banken, Top-Dienstleister etc. seien klassische Kandidaten für die Büros. Abel glaubt, dass es einen großen Hauptmieter gibt.

Kemper’s-Handelsspezialist Andreas Siebert spricht von einer "eklatanten Stärkung" der City durch das Projekt, die auch eine Antwort sei auf die vielen neuen Shopping-Center in Essen, Duisburg etc.. Bundesweit einmalig sei die Möglichkeit, in einer solchen Innenstadtlage mit Blick aufs Grün neue Gastronomiekonzepte zu verwirklichen. "So etwas wird in vielen Centern ja im Untergeschoss versteckt."

Es dürften Top-Mieten erzielt werden. Heutiger Stand: Büros ab 25 Euros, Handel bis 300 Euro pro Quadratmeter.

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