Finale: So klappt’s mit der Grand-Prix-Stimmung

Am Samstag ist der große Tag des Song Contest. Noch keine Pläne? Hier gibt es Last-Minute-Tipps für die lange, schrille Schlagernacht.

Düsseldorf. Song Contest? War das nicht diese schrullige Schlagerparade wo ganz Europa in gebrochenem Englisch singt? Wer sich bis jetzt diese Haltung bewahren konnte, kommt spätestens am Freitag in die Bredouille — wenn schon früh am Tag Waterloo aus dem Radiowecker dröhnt, und ganz Deutschland die letzten Reste der Lena-Euphorie mobilisiert. Dann haben selbst hartnäckige ESC-Abstinenzler das Gefühl, irgendwie dabei sein zu wollen. Nur, wie kommt man so kurzfristig noch in Stimmung? Und wo kann man die Show gucken? Hier gibt es Last-Minute-Tipps:

Schon zum Frühstück — am besten ab 11 Uhr im Eurocafé an der Ratinger Straße in Düsseldorf, der offiziellen ESC-Adresse — bietet sich ein Grundkurs zum Starterfeld an. 25 Künstler und Lieder müssen auseinander gehalten werden. Aber es gibt Hilfe: In der Audio-Datenbank auf www.eurovision.de kann man sich Namen und Titel aufsagen lassen. Wer „Ding Dong“ und „Da Da Dam“ hinter sich gebracht hat, hört wahre Sprachweisheiten. Und stimmt am Ende vielleicht dem spanischen Titel zu. Der heißt übersetzt: Ich hatte Spaß, was kümmert mich der Rest.

Spätestens um die Mittagszeit muss eine Entscheidung her: Große Party oder zu Hause auf der Couch gucken? Allein in der Gastgeberstadt Düsseldorf sind 16 Public Viewings angesetzt (alle Adressen unter www.eurovision.de). Die Wuppertaler stimmen sich ab 15 Uhr auf dem Laurentiusplatz mit dem Talentwettbewerb „Wuppervision Song Contest“ ein. In Krefeld wird ab 20.30 Uhr in der Königsburg zusammen geguckt, Langenfeld öffnet um 20 Uhr die Stadthalle, dann wird auch in der Neusser Ski-Halle der ESC eingeschaltet.

Egal ob Rudelgucken oder Couch-Abend: Am Nachmittag sollte man die Ausstattung klären. Wichtigstes Utensil ist ein Bewertungsbogen. für die Punktevergabe. Eingefleischte Fans fügen gern eigene Kategorien hinzu wie „Peinlichkeitsgrad“ oder „Talent der Hintergrundtänzer“.

Kurz vor dem Beginn der Finalshow um 21 Uhr sollte man es halten wie Ralph Siegel. Immerhin teilt man mit dem Sieger-Komponisten aus dem Jahr 1982 ein Schicksal: Niemand hat ihn dieses Jahr eingeladen, live in der Arena dabei zu sein. Wer sich feierlich mit ihm solidarisieren will, sollte tun, was er sich vorgenommen hat: vor dem Fernseher sitzen „und ein paar Flaschen Schampus köpfen“. Unsere Lena hat übrigens Startnummer 16. Bis zu ihrem Auftritt muss daher mindestens eine Stunde Sendezeit überbrückt werden, vermutlich mehr.

Wer bis dahin das Gefühl hat, von so viel Schlager, Glitzer und süßer Niedlichkeit überzuckert zu sein — keine Angst, das ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass man eine absolut authentische Grand-Prix-, pardon, ESC-Stimmung erreicht hat.

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