Ehrung: 17 Sieger holen sich den Schulpreis

Projekte jenseits von Mathe und Englisch machen aus Kindern Leute – dafür gab es 15000 Euro.

Düsseldorf. Lehrer wissen am besten, wie sehr es sich lohnt, über den Unterricht hinaus aktiv zu sein. Schließlich sind sie es, die jeden Tag aufs Neue Kinder und Jugendliche auf das spätere Leben vorbereiten müssen. Das gelingt mit Projekten, die jenseits von Englisch und Mathe stattfinden, am besten.

Electronic Partner und die Westdeutsche Zeitung haben es sich zum Ziel gesetzt, solche Leistungen mit dem Düsseldorfer Schulpreis zu honorieren. Die Auszeichnung ist mit insgesamt 15000 Euro dotiert. Gestern wurde sie zum zweiten Mal verliehen. 41Schulen hatten sich mit 53 Projekten beworben. Aus diesen wählte eine Jury mit Schuldezernent Burkhard Hintzsche sowie Vertretern von Electronic Partner und Westdeutscher Zeitung 17Siegerschulen aus.

"Und wir haben es uns als Jury wirklich nicht leicht gemacht", sagte Hintzsche gestern vor den rund 180 Kindern, Lehrern und Künstlern, die zur Schulpreis-Verleihung in die Georg-Schulhoff-Realschule nach Vennhausen gekommen waren. "Wir haben festgestellt, dass es beim Wettbewerb keine Schule gibt, die nur in einer Kategorie denkt", sagte Hintzsche, "und dafür bin ich Ihnen als Schuldezernent sehr dankbar."

Bewerben konnten sich die Schulen in Kategorien wie Integration, Lebensraum Schule oder Kooperation mit der Wirtschaft. Und was die Berufswelt von Schülern fordert, weiß Oliver Haubrich, Vorsitzender der Geschäftsführung von Electronic Partner, genau. Er lobte: "Mit dem Engagement für euch und eure Mitschüler zeigt ihr deutlich mehr Verantwortung als so mancher Bankmanager."

Per Videobotschaft ehrte der Schirmherr des Düsseldorfer Schulpreises, der Kabarettist Dieter Nuhr, das Goethe-Gymnasium für den konsequenten Ausbau seines künstlerischen Schwerpunktes mit dem Sonderpreis. "Ich habe auch mal in einer Theatergruppe angefangen", sagte Nuhr, der das Leibniz-Gymnasium besucht hat. "Und wer weiß, aus manch einem Schüler wird später vielleicht ein Komiker. Oder ein Lehrer. Aber der ist am Ende ja auch ein Komiker."

Über eine tolle Grundlage im musischen Bereich verfügen Kinder und Jugendliche der Georg-Schulhoff-Realschule bereits. Der Gastgeber der Verleihung - selbst einer der Erstplatzierten - bot ein Musikprogramm von Prince bis Pocahontas, das ausschließlich von Schülern bestritten wurde. Mit Selbstbewusstsein und viel Leidenschaft. Auch das ist Schule.

Viel zu viel werde in der Bildungspolitik über messbare Leistung gesprochen, sagte Friedrich Roeingh, Chefredakteur der Westdeutschen Zeitung. "Aber wir sehen an den Schulpreis-Siegern, dass es weitere Kompetenzen gibt. Und deswegen lade ich euch jetzt ein, mal für euch selbst zu applaudieren."

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