Drei Schulen, drei Projekte, drei Sieger

Die zweite Runde für gute Ideen ist eröffnet - Preisgeld: 15 000 Euro. Drei Sieger aus dem Vorjahr zeigen, wie es geht.

Düsseldorf. Schule kann mehr als Unterricht. Das haben im vergangenen Jahr die 40 Kandidaten bewiesen, die sich mit 90 Projekten um den Düsseldorfer Schulpreis von WZ und Electronic Partner beworben hatten.

Um originelle Vorhaben und wirksame Programme geht es auch in diesem Jahr wieder. Sie sollen den Schulalltag im Sinne der Kinder und Jugendlichen ergänzen. Dafür steht erneut ein Preisgeld von insgesamt 15 000 Euro zur Verfügung. Noch bis zum 15. Dezember können sich Schulen bewerben.

Im vergangenen Jahr hat die Jury 18 Sieger ausgewählt. Heute, knapp ein Jahr, später präsentieren eine Gesamtschule, ein Berufskolleg und eine Grundschule, wie sie ihre Pläne mit der Unterstützung verwirklicht haben.

Eine von ihnen ist die Dieter-Forte-Gesamtschule. Mit dem Projekt des "Internationalen Cafés" landete die Schule auf dem dritten Platz in der Kategorie "Weiterführende Schulen." 500 Euro für die Café-Kasse bedeutete das. Geld, das die Schule gut gebrauchen konnte.

Seit vier Jahren bauen die Gesamtschüler an ihrem Café auf dem Schulhof, sie haben im Wechsel Baumstämme für das tragende Holzgerüst entrindet, die Zwischenräume mit Lehm verfüllt und Möbel geschreinert. Im Mai 2009 soll das Café fertig sein, eine Schülerfirma den Verkauf betreuen.

Die Feinarbeit hat begonnen. Jeden Freitag ruft Lehrer Dark Reiter vier Schüler aus dem Technik-Unterricht zu sich. Enrico ist einer von ihnen. Er hat die Aufgabe, auf den grauen Kalkputz bunte Fresken aufzutragen, Blumenranken in Rot und Grün. "Spaß macht das", sagt der 15-Jährige.

"Am liebsten würde ich jeden Freitag mitarbeiten." Und das, versichert er, habe nichts damit zu tun, dass für ihn in dieser Zeit der Unterricht ausfällt. Dass das Café tatsächlich irgendwann fertig werde, habe er anfangs nicht geglaubt.

Ortswechsel: Es ist 8.15 Uhr, Viertklässler rücken die Tische zur Seite und die Stühle ins Rund. An der Willi-Fährmann-Grundschule tagt der Klassenrat. In der vergangenen Woche haben die Grundschüler aufgeschrieben, was sie freut, was sie wütend macht und was sie sich wünschen. Moderatoren tragen die Themen vor.

Heute ist Wiebke dran. Ein Mitschüler ist gekränkt, weil ein anderer ihn ins Beet geschubst habe. Fragen? Vorschläge? Es wird lauthals diskutiert. Am Ende kommen alle, auch die Streithähne, überein, dass man doch einfach aufhören solle mit der Schubserei und sich lieber aus dem Weg gehen. Wiebke hakt den Punkt im Klassenbuch ab, die Schüler applaudieren.

Lehrerin Sabine Harder hat sich aus der Diskussion herausgehalten, heute reden die Schüler. Natürlich sei sie nicht immer ganz einverstanden mit deren Ideen. Erst vor kurzem wurde beschlossen, die Tische nicht mehr in Viererblöcken anzuordnen, sondern frontal auszurichten: "Ich halte da nichts von, aber das ist Demokratie."

Der Klassenrat ist ein Projekt, das Schüler lehrt, Verantwortung zu übernehmen und Konflikte zu lösen. Dafür gab’s beim Schulpreis den 3. Platz in der Kategorie "Grundschule" und 500 Euro für die Schulkasse. Investiert wurden sie in die Schulbibliothek.

Ein weiterer Gewinner aus dem Vorjahr : Das Elly-Heuss-Knapp-Berufskolleg errang den dritten Platz in der Kategorie "Berufskolleg/Förderschulen".

Täglich kochen Schüler des Zweigs Ernährungs- und Hauswirtschaft im Kolleg für ihre Mitschüler und stehen anschließend in der Schulmensa, um das Essen auszugeben. Seit drei Jahren läuft das Projekt. "Anfangs hatte ich Sorge, dass den anderen das Essen nicht schmeckt", berichtet Schülerin Jessica Ostermeier.

"Aber es kommen immer nur positive Rückmeldungen." Das mag auch an den Zutaten liegen: In die Töpfe kommt nur Bio-Gemüse.

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