Die neue Innenstadt wird grün

Nach den Plänen eines Köln-Düsseldorfer Architektenteams wird die City bis 2014 komplett umgekrempelt.

Düsseldorf. Ob der große Wurf, den die Stadtspitze am Freitag einmal mehr verkündet hat tatsächlich gelingt, wird sich frühestens in fünf Jahren zeigen, wenn die neue Innenstadt, die derzeit unter den Schlagwörtern Kö-Bogen I und II verplant wird, fertig ist. Fest steht allerdings jetzt schon, dass die Vorschläge von Architekt Juan Pablo Molestina und den FSWLA-Landschaftsarchitekten, das Herz der Stadt völlig umkrempeln werden.

Das Köln-Düsseldorfer Zweigstirn wurde am Freitag einstimmig und mit deutlichem Abstand zu den Zweit- und Drittplazierten (André Poitiers aus Hamburg und Eller+Eller aus Düsseldorf) von einer Jury zum Gewinner des städtebaulichen Wettbewerbs für den Kö-Bogen II gekürt. 50000 Euro Preisgeld winken ihnen dafür. Im ersten Teil des Wettbewerbs wurden von der Jury von insgesamt 28 Büros bereits 20 ausgesiebt.

Sogar die Opposition stimmte für den Gewinner-Entwurf, SPD und Grüne lehnen aber nach wie vor das gesamte Verfahren ab. Beide Parteien kritisieren die fehlende Öffentlichkeitsbeteiligung, besonders bei der Bebauung des Jan-Wellem-Platzes (Kö-Bogen I) und kritisieren das Verkehrskonzept mit sechs Tunneln und die ihrer Ansicht nach zu hohen Kosten. Konkret geht es beim Kö-Bogen II um die tausendfüßlerfreie Zukunft des Areals zwischen Johanneskirche und Theatermuseum.

Die Details:

Neubauten Geplant sind drei sechsgeschossige Neubauten zwischen Gustaf-Gründgens-Platz und Bleichstraße. Ein vierter, westlich davon gelegen, der von den Architekten geplant ist, wird auf Wunsch der Jury nicht gebaut werden oder deutlich kleiner ausfallen. Es versperre die Sicht auf die Solitäre Dreischeibenhaus und Schauspielhaus. Zudem würde er optisch mit dem Libeskind-Neubau konkurrieren, der auf dem Jan-Wellem-Platz entstehen soll.

Die Tuchtinsel wird achtgeschossig bebaut, mit den jetzigen Gebäudeeigentümer muss die Stadt noch über Abriss oder Verkauf verhandeln. Südlich der Tuchtinsel entsteht ein neues Hochhaus mit 13 Stockwerken, das somit kleiner als die Johanneskirche ausfällt und in deutlicher Distanz zur Kirche in die Höhe wächst. Südöstlich davon ist auch ein Neubau vorgesehen.

Grünflächen Der Hofgarten wird vergrößert und wächst um Dreischeibenhaus und die Neubauten am Gustaf-Gründgens-Platz bis zur Schadowstraße in die Innenstadt hinein. Diese wird von einem neuen, 300 bis 400 Meter langem und bis zu 25 Meter breitem, Nord-Süd-Boulevard durchschnitten. Parallel zu ihm werden Platanen gepflanzt. An seinem Südende, vor der Johanneskirche, sind kleine Pavillions geplant.

Plätze Ein neuer Platz mit dem Arbeitstitel "Berliner Platz" entsteht zwischen Tuchtinsel im Süden, dem neuen Baufeld vor dem Gründgens-Platz und der jetzigen, westlich gelegenen, H&M-Filiale.

Wohnen In allen Neubauten ist zumindest in den oberen Geschossen Wohnen vorgesehen. Darunter und im Erdgeschoss ist Platz für Einzelhandel und Büros. Oberbürgermeister Dirk Elbers hat sich ausdrücklich für Wohnen in der Innenstadt stark gemacht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort