Die ersten zwei Jahre sind beim U-Bahn-Bau die schwierigsten

Die Arbeiten für die Wehrhahn-Linie gehen in die heiße Phase. Wir erklären, was genau passiert.

Düsseldorf. Der Bau der Wehrhahn-Linie wird die Stadt sechs Jahre lang in Atem halten. Die nächsten zwei werden die schwierigsten sein - in dieser Zeit werden die Bahnhöfe gebaut. Und das funktioniert so:

Als erstes werden Schlitzwände gebaut, die gleichsam den Rand der Baugrube markieren - und damit auch die Außenwände des späteren Bahnhofs. Diese Wände reichen bis zu 35Meter tief in die Erde und damit ins Tertiär, einer quasi wasserundurchlässigen Erdschicht.

Nun werden die Schlitzwände nicht in einem Rutsch rundherum gebaut - denn dann müssten die betreffenden Straßenabschnitte für den Verkehr komplett gesperrt werden. Um das zu vermeiden, wird der Verkehr zunächst auf eine Straßenhälfte verlegt, damit auf der anderen die Schlitzwände gebaut werden können. Sind sie in diesem Bereich fertig, kommt ein Teildeckel aus Beton darauf. Das Erdreich darunter wird aber nicht abgetragen, sondern bleibt vorerst, wo es ist (linkes Bild in der Grafik).

An der Oberfläche kann jetzt - seit Baubeginn ist etwa ein Jahr vergangen - der Verkehr von der einen Hälfte der Fahrbahn auf die andere verlegt werden. Auf der anderen Seite werden nun die restlichen Schlitzwände hergestellt - und auch darauf kommt ein Deckel (Grafik Mitte). Nach einem weiteren Jahr ist auch das erledigt. Anwohner und Autofahrer sind damit aus dem Gröbsten raus, denn fast alle weiteren Arbeiten laufen unterirdisch.

Der Bahnhof gleicht nun einer auf dem Kopf stehenden, mit Erde gefüllten Zigarrenkiste: Oben ein Deckel, rundherum Seitenwände, die Sohle besteht aus der wasserundurchlässigen Erdschicht. Jetzt erst kommt die Tunnelbohrmaschine zum Einsatz, ihre Funktionsweise ist in der Grafik oben erklärt.

Start ist im Jahr 2010 in Bilk. Die Maschine ist 50Meter lang und fräst sich mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von zehn Metern am Tag Richtung City - auch durch die Zigarrenkisten. Meint: Die Maschine fräst sich durch das Erdreich und die schon vorhandenen Schlitzwände.

Erst jetzt (die gesamte Fahrt der Maschine dauert rund zwei Jahre) wird das Erdreich zwischen den Schlitzwänden abgetragen. Unter dem Deckel beginnt der Innen-Ausbau der Bahnhöfe (in der Grafik rechts).

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