Dach stürzt auf 15 fertige Rosenmontagswagen

Rheinbahn kämpft noch immer mit vereistem Schnee. Dachlawine beschädigt Pausenhalle von Grundschule.

Düsseldorf. Als sich Rosenmontagszugleiter Hermann Schmitz die Bescherung an der Wagenbauhalle ansah, sprach er angelehnt an das Karnevalsmotto nur drei Worte: „Jebuddelt, jebaggert, jeknickt.“ Das 22 Meter lange und 35 Meter breite Zelt neben der Wagenbauhalle am Steinberg ist unter der Last der Schneemassen zusammengebrochen, die Metallstützen am Rand sind in der Nacht zu Heiligabend umgeknickt. In dem Zelt stehen 15 Wagen, die schon fertig waren.

Noch ist unklar, wie sehr die Wagen, darunter drei Fahrzeuge der Prinzengarde Blau-Weiss, ein Prunkwagen der Prinzengarde Rot-Weiss sowie die Wagen der Närrischen Marktfrauen, von Achim und Olli sowie mehrerer Sponsoren, zerstört sind. Heute soll das Dach des Zeltes mit zwei Kränen angehoben werden. Erst dann ist klar, wie groß die Schäden an den Wagen sind.

Wagenbauer Jacques Tilly befürchtet, dass zumindest die Figuren stark in Mitleidenschaft gezogen wurden: „Hoffentlich geht bei den Abbrucharbeiten nicht noch mehr kaputt. Das wäre eine Katastrophe, weil wir ohnehin unter Zeitdruck stehen.“ Vermutlich wird dem Carnevals Comitee kein finanzieller Schaden entstehen.

„Wir sind versichert“, erklärt Geschäftsführer Jürgen Rieck, schränkt allerdings ein, „wenn es mehr als 75 Kilogramm Schnee pro Quadratmeter sind, zählt das als höhere Gewalt.“ Dann sei auch der Versicherungsschutz fraglich.

Auch an städtischen Gebäuden haben Schnee und Eis zu Schäden geführt. An der Grundschule Unter den Eichen hat eine herabstürzende Dachlawine das Pausenhallendach beschädigt. Der Bereich musste abgesperrt werden. An der Grundschule Essener Straße sind aufgrund einer vereisten Dachrinne Feuchtschäden aufgetreten. Die Folge: Platten von der Deckenverkleidung haben sich gelöst. Der Raum ist zurzeit gesperrt.

Die Folgen des Winters spüren auch weiterhin die Rheinbahn-Kunden. Vereister Schnee muss zum Teil von Hand aus den Schienen gekratzt werden. Auch in der Nacht zu heute waren Spurfahrzeuge und Schienenschneepflüge im Einsatz.

Dort, wo die Gleise der Bahnen noch nicht geräumt sind, werden Ersatzbusse eingesetzt. Völlige Ungewissheit herrscht aber noch auf den Linien 708 und 715: Ob die Bahnen heute wieder fahren, „hängt vom Wetter ab“, so Sprecherin Heike Schuster.

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