Altstadtherbst: Das sind die Poeten der Moderne

Der Altstadtherbst präsentiert ab 14. September besondere Künstler aus Indien, Frankreich und Düsseldorf.

Düsseldorf. Es sind nicht die großen Namen, nicht die populären Inszenierungen, mit denen der Altstadtherbst seit 20 Jahren in Düsseldorf Erfolg hat.

Vielmehr haben die künstlerischen Leiter Andreas Dahmen und Christiane Oxenfort die feinen Besonderheiten der Musiker und Tänzer, der Akrobaten und Schauspieler im Blick, wenn sie ihr Programm zusammenstellen.

Horchen auf die Zwischentöne, wenn sie sich die Vorstellungen ihrer internationalen Gäste live vor Ort oder aber als Video in Düsseldorf anschauen.

Los geht es am 14. September mit dem großen Eröffnungskonzert, das traditionell in der Andreaskirche stattfindet. Unter der Leitung des Düsseldorfer Musikpädagogen Ulrich Brall werden Werke von Haydn und Mozart gespielt, Trompeter Moritz Müller, Jungstudent an der Robert-Schumann-Hochschule, wirkt mit, ebenso der Chor des Görres-Gymnasiums.

Überhaupt sind Düsseldorfer Künstler in diesem Jahr stark vertreten: die Elektronik-Band Stabil Elite um den diesjährigen Förderpreisträger Lucas Croon (20.9.), das Barbara Oxenfort Quartett mit Jazz (24.9.), das ensemble provocale düsseldorf (Konzert für Chor und Cello) mit Werken von Brahms und Bach (18.9.), um nur einige zu nennen.

Die weiteste Reise tritt eine 50-köpfige Gruppe aus Indien an, deren Bühnenbild unglaublich ist, schwärmt Andreas Dahmen. Der Regisseur der „Manganiyar-Verführung“ platziert die Künstler in einen beleuchteten Setzkasten, vier Stockwerke hoch und zusammengefügt aus musikalischen Zauberkisten.

Gesang sowie indische Streich- und Schlaginstrumente verbinden sich zu einem Lichtkonzert und versprühen eben jene Poesie, die auch dem Nouveau Cirque zu eigen ist.

Dieser „Neue Zirkus“ ist der Importschlager des Altstadtherbstes schlechthin. Dahmen und Oxenfort haben diese verspielten Symbolisten aus Frankreich nach Deutschland geholt und präsentieren sie seither in jedem Jahr als Garanten feinsinniger Unterhaltung.

Aus dieser Familie stammt Jongleur Etienne Saglio, dessen „Soir des Monstres“ in Düsseldorf Deutschlandpremiere feiert (16.9. bis 18.9.) und zu einem Ausflug auf einen Dachboden lädt. „Das ist die pure Schönheit“, sagt Dahmen, „wie sie eigentlich nur die Franzosen erschaffen können.“

Eine weitere Deutschlandpremiere beschert dem Düsseldorfer Publikum „WHS“ ein neues Zirkustheater aus Finnland (25., 26., 28.9.) Dahmen: „Diese Künstler zeigen uns Bewegungen, die es so eigentlich gar nicht geben kann.“

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