Corona-Pandemie Angespannte Lage auf Intensivstationen: Uniklinik Düsseldorf schränkt Betrieb ein

Aachen/Düsseldorf · Die Corona-Lage auf den Intensivstationen in Deutschland ist nach Angaben von Medizinern nach wie vor angespannt. Auch in Düsseldorf hat das Auswirkungen.

 Auch das Universitätsklinikum Düsseldorf schränkt den Betrieb aufgrund der Corona-Lage wieder ein.

Auch das Universitätsklinikum Düsseldorf schränkt den Betrieb aufgrund der Corona-Lage wieder ein.

Foto: Roland Weihrauch/dpa/Roland Weihrauch

Die Lage auf den Intensivstationen in Deutschland ist nach Angaben von Medizinern nach wie vor besonders angespannt. „Der Druck ist immens“, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Professor Gernot Marx, am Dienstag in einem Video zur aktuellen Lage. Marx, der auch Direktor der Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care am Uniklinikum Aachen ist, nannte dabei die Zahl von bundesweit beinahe 5000 Covid-19-Patienten. Es handele sich bei den neu Aufzunehmenden in den Krankenhäusern inzwischen oftmals um sehr junge Patienten in den 30er und in den 40er Lebensjahren im Unterschied zur ersten und zweiten Welle.

Mit der Uniklinik Düsseldorf gab am Dienstag eine weiteres großes medizinisches Zentrum die Auswirkungen der steigenden Corona-Zahlen auf den Klinikbetrieb bekannt. Mit ersten Einschränkungen bei planbaren Behandlungen soll das vorhandene Personal flexibler auch auf den Intensivstationen einsetzbar sein. Konkret werden deshalb fünf von 28 OP-Sälen vorerst nicht mehr genutzt. Zudem könnten weniger Betten belegt werden. Wenn sich Behandlungstermine verschieben sollten, kontaktierten die Kliniken die davon Betroffenen, teilte ein Sprecher mit. Erst gut vier Wochen zuvor war das Uniklinikum Düsseldorf nach den erforderlichen Einschränkungen während der zweiten Welle der Corona-Pandemie wieder in den Normalbetrieb zurückgekehrt.

Nach Daten der Landesregierung werden in Nordrhein-Westfalen mit Stand Dienstag 3875 Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern behandelt. Das sind 288 mehr als nach dem Stand von Montag. Der bisherige Höchststand in der Pandemie war Ende Dezember mit gut 6000 Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern. Mehr als 1000 der aktuell knapp 3900 Patienten müssen auf den Intensivstationen (1033 nach 1001 am Montag) versorgt werden.

Der bisherige Höchststand in der Pandemie lag landesweit bei 1165 Intensivpatienten Ende Dezember. In Köln war der bisherige Höchststand schon vor gut einer Woche überschritten worden. Die Zahl der freien Intensivbetten mit Beatmungstechnik stieg am Dienstag landesweit auf 525 (510) an. In der vergangenen Woche hatte diese Zahl zeitweise unter der Marke von 500 gelegen.

(dpa)
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