Impfung Ärztepräsident Reinhardt zu Kinder-Impfung: Eltern sollen entscheiden

In der Debatte um die Corona-Impfung von Kindern ab zwölf Jahren hat sich der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, gegen eine allgemeine Impfempfehlung ausgesprochen.

 Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer, hat sich gegen eine allgemeine Impfempfehlung für Kinder- und Jugendliche ausgesprochen.

Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer, hat sich gegen eine allgemeine Impfempfehlung für Kinder- und Jugendliche ausgesprochen.

Foto: dpa/Christopher Neundorf

Man müsse sich „wie bei jeder medizinischen Intervention - auch beim Impfen - überlegen, wie stehen Risiko und Nutzen in welchem Verhältnis“, sagte Reinhardt am Mittwoch im Inforadio des rbb. Er plädierte dafür, die Eltern über die Impfung ihrer Kinder entscheiden zu lassen.

Da junge Menschen überwiegend nur leicht und oberflächlich erkranken oder sogar symptomlos die Infektion durchleben würden, „muss man sich überlegen, ob das ein ausreichender Grund ist, um einen Menschen zu impfen“. Auch mit Blick auf noch unbekannte Nebenwirkungen „sind wir der Auffassung, dass man das individuell im Einzelfall entscheiden sollte“, sagte Reinhardt.

Nach der Zulassung des Impfstoffs von Biontech/Pfizer durch die EU-Kommission auch für Kinder ab 12 Jahren können auch sie sich grundsätzlich vom 7. Juni an impfen lassen. Die Ständige Impfkommission zögert indes noch, den Impfstoff von Biontech/Pfizer zu empfehlen.

Aktuell beurteilt Reinhardt das Risiko für die Kinder in der Pandemie auch ohne Impfung als gering. Sollte sich aufgrund von Daten herausstellen, dass Kinder verstärkt mit Long-Covid-Folgen zu kämpfen haben, würde das die Situation verändern. „Dann würde man sagen, alle Probleme, die durch das Impfen entstehen können, wiegen den Nutzen, den man dadurch erreicht, dass man Long-Covid verhindert, nicht auf“, meinte der Allgemeinmediziner. Doch bislang gebe es keine Daten und damit keinen Grund, „Kinder flächendeckend zu impfen“.

(dpa)
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