Bundestagswahl: Voss wird Einzelkandidat

Der Burscheider hat die notwendigen Unterschriften vorgelegt. Im Kreis ist er der einzige Unabhängige.

Burscheid. Die Frist ist am Montagabend abgelaufen und Karl Ulrich Voss hat es offenbar geschafft. 200 Unterschriften hätte er einreichen müssen, um als unabhängiger Einzelbewerber bei der Bundestagswahl am 22. September antreten zu können. 224 Unterschriften hat der Burscheider dem Rheinisch-Bergischen Kreis vorgelegt.

Zwar entscheidet der Wahlausschuss erst am 26. Juli endgültig über die Direktkandidaten im Wahlkreis, aber laut Voss sei ihm schon signalisiert worden, dass alle Unterschriften geprüft und korrekt seien. Damit wäre er der einzige parteiunabhängige Kandidat in Rhein-Berg.

Dabei hatte sich das Sammeln deutlich schwieriger gestaltet als noch bei seiner unabhängigen Bürgermeisterkandidatur in Burscheid bei der Kommunalwahl 2009. „Dass ich eine Unterschrift direkt bekommen habe, war diesmal die absolute Ausnahme“, sagt Voss. „Fast alle haben gesagt, sie müssten erst noch überlegen und sich informieren.“ Der 62-Jährige schätzt, für seine 224 Unterschriften bis zu 1500 Haushalte in Burscheid, Leichlingen und Odenthal kontaktiert zu haben.

Entsprechend kamen seit dem Start der Aktion Ende Mai bei ihm immer mal wieder Zweifel auf, ob es reichen würde. „Das hatte ich mir vorher anders vorgestellt.“ Rund 1400 Euro hat der parteilose Referent im Bundesbildungsministerium nach eigenen Angaben bisher in seine Kandidatur investiert. Mehr als 2000 Euro sollen es am Ende auch nicht werden.

Denn auf eine Wahlkampfkostenerstattung von 2,80 Euro pro erhaltener Erststimme kann er nur hoffen, wenn er zehn Prozent erreicht. Daran glaubt selbst Voss nicht — auch wenn er 2009 bei der Bürgermeisterwahl auf 10,9 Prozent kam.

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