ESC 2018 in Lissabon: Große Probleme in der Organisation
Die portugiesische Hauptstadt richtet nach dem Sieg des Sängers Salvador Sobral in Kiew 2017 die 63. Ausgabe des europäischen Musikwettbewerbes aus.
Lissabon. Lange hat das Land auf einen Sieg beim Eurovision Song Contest gewartet. Seit der ersten Teilnahme 1964 hat Portugal bis 2017 auf einen Erfolg beim Liederwettbewerb warten müssen. Mit dem Sieg ist es nun an Portugal beziehungsweise Lissabon, den Eurovision Song Contest zu planen, organisieren und auszurichten. Dies sollte doch gelingen, schließlich richtete Portugal in Lissabon 1998 die Expo aus und 2004 war das Land verantwortlich für die Durchführung der Fuballeuropameisterschaft der Herren.
Am Flughafen in Lissabon wurden die Touristen, Pressevertreter, Fans und Delegationen am Gepäckband von riesigen Werbeplakaten empfangen, danach allerdings wies nichts auf den ESC hin. Am Ausgang befand sich zwar auf dem Boden noch ein riesiger Aufkleber, der Infostand zum ESC wurden allerdings in einem hinteren Wechsel in der Nähe des Ausgangs untergebracht. Ohne die Hilfe von leider nur einem Volunteers (freiwillige Helfer), wäre es ein Ding der Unmöglichkeit gewesen, diesen Informationsstand zu erreichen.
Insgesamt zeigten und zeigen sich gerade in der Organisation große Probleme. Hinweise auf den ESC waren spärlich bis gar nicht vorhanden, Schilder, die auf den Contest hinweisen waren auf dem Weg zur Arena nur selten zu finden. Am Busbahnhof, wo auch die Shuttle-Busse stehen, die die Akkredtierten zum Eurovision Village bringen, weist nur ein kleines Schild auf den Shuttle-Bus. Gerade in der Dunkelheit ist dieses leicht zu übersehen und notgedrungen wird ein Taxi gerufen, um sein Ziel erreichen zu können. Und da lauert eventuell schon die nächste Hürde:
Die Taxifahrer sind zwar sehr freundlich und hilfsbereit den Fahrgästen gegenüber, aber leider zum Teil der englischen Sprache nicht mächtig, so dass es schwierig sein kann, sein Ziel zu erreichen, wenn komplett die Verständigung fehlt. Gerade bei einem so großen Event muss dafür gesorgt werden, dass die Taxifahrer gutes und verständliches Englisch sprechen. Ansonsten wird Gefahr gelaufen, dass immer mehr Touristen von der günstigen Alternative durch Fahrdienst-Apps Gebrauch machen.
Rund um die Halle fällt auf, dass sich scheinbar keiner richtig Gedanken um die Menschen gemacht hat, die m Rollstuhl sitzen, denn das Kopfsteinpflaster rund um den Bereich der Arena ist für Rollstuhlfahrer komplett ungeeignet. Und auch der Zugang zum Pressebereich ist zum Teil ohne Hilfe Dritter nicht möglich.