Kempen Thomaeum gewinnt Nachbarschafts-Preis

Kempen. · 21 Schüler aus dem Niederländisch-Kurs hatten am Schulwettbewerb „Kenne deine Nachbarn“ teilgenommen.

 Lehrerin Ute von Gehlen (vorne links) und Schulleiterin Agnes Regh (rechts) mit den Gewinnern aus dem Niederländisch-Kurs.

Lehrerin Ute von Gehlen (vorne links) und Schulleiterin Agnes Regh (rechts) mit den Gewinnern aus dem Niederländisch-Kurs.

Foto: Wolfgang Kaiser

Der Q1-Niederländisch-Kurs des Kempener Gymnasiums Thomaeum wird in Kürze in Venlo essen gehen. Wobei dieser gemeinsame Ausflug etwas ganz Besonderes ist. Die 21 Schüler werden in der niederländischen Grenzstadt ihren Gewinn beim Wettbewerb „Kenne deine Nachbarn“ verfuttern. Damit schließt sich ein Kreis. Denn genau mit dem Thema „niederländisches Essen“ haben die Gymnasiasten ihren Gewinn, einen Sonderpreis in Höhe von 200 Euro, erzielt.

Die Euregio Rhein-Waal, der deutsch-niederländische Zweckverband, hatte zum ersten Mal zu diesem Wettbewerb eingeladen. Die Einladung erfolgte im Auftrag der NRW-Landesregierung und der Provinz Gelderland. Schüler zwischen zwölf und 18 Jahren konnten ihre Erfahrungen mit der Nachbarsprache und -kultur kreativ darstellen. Bei der Wahl der Form ihres Beitrags waren sie völlig frei. Erzählung, selbst komponiertes Lied, Comic, Poetry Slam, Video, Theaterstück oder Musical – alles war möglich. Rund 500 deutsche und niederländische Jugendliche aus 26 weiterführenden Schulen nahmen teil und reichten insgesamt 44 Projekte ein. Darunter war auch die Arbeit vom Niederländisch-Kursus des Thomaeums.

„Wir hatten die Einladung zu dem Wettbewerb im vergangenen Jahr nach den Sommerferien erhalten und uns spontan entschieden teilzunehmen“, berichtet Niederländisch-Lehrerin Ute von Gehlen. Im Unterricht wurden Vorschläge gesammelt. „Ideen hatten wir jede Menge, aber wir mussten auch schauen, was sich in der doch relativ kurzen Zeit umsetzen ließ“, sagt die 17-jährige Inga. Letztlich entschied sich der Kurs für einen Videofilm unter dem Titel „Nederlandse specialiteiten, die zal je nooit vergeten“ – übersetzt: „Niederländische Spezialitäten, die du nicht vergessen wirst“.

Die Teilnehmer haben
viel Freizeit investiert

Die Oberstufenschüler nutzten pro Woche eine ihrer insgesamt vier Unterrichtsstunden, um das Projekt umzusetzen. Dazu kam ein Ausflug nach Nimwegen, wo die Schüler für den Videodreh an Workshops teilnahmen. Alle investierten zudem jede Menge Freizeit. Zunächst galt es, eine Liste der besagten Spezialitäten zu erstellen. Die Aufstellung reichte von Poffertjes und Hagel-Slag über Bitterballen und Frikandel bis hin zu Vla, Stroopwafels und Pepernoten, wobei Letzteres ein klassisches Gebäck ist, das zur Nikolauszeit zubereitet wird. Die Gymnasiasten gingen in Kleingruppen in die Kempener Innenstadt und befragten Passanten, ob sie das Essen kennen und mögen und was sie über die dortige Esskultur wissen. Alles wurde per Handykamera festgehalten. Dann ging es in die heimischen Küchen. Die Oberstufenschüler bereiteten, begleitet von der Kamera, einige der Spezialitäten zu. Mit denen zogen sie erneut in die Kempener Innenstadt und luden Bürger zum Probieren ein. Alle steckten dabei in orangefarbenen Outfits. Bekleidung und Accessoires in der typisch niederländischen Farbe hatte die Lehrerin besorgt. Alles wurde wieder gefilmt. „Wir bildeten vier Kleingruppen, die jeweils fünf Filme drehten. Aus den einzelnen Beiträgen habe ich unseren Film zusammengeschnitten“, berichtet Elisa. Eine Arbeit, für die die 16-Jährige einige Zeit benötigte. Erfahrung im Filmschnitt hatte sie von der Bearbeitung ihrer eigenen Urlaubsvideos.

Rechtzeitig lieferten die Schüler ihren am Ende elfminütigen Videofilm, der auch die niederländische Esskultur als solche beleuchtet, ab. Die große Überraschung folgte beim Finale in Kleve, zu dem alle teilnehmenden Schulen eingeladen waren: Der Sonderpreis „Kreativität“ ging ans Thomaeum.

Niederländisch ist am Thomaeum sehr beliebt. Pro Jahr sind es durchschnittlich 60 Schüler, die sich für diese Fremdsprache in der Oberstufe entscheiden. Drei Lehrer unterrichten mittlerweile das Fach. „Niederländisch ähnelt dem Deutschen sehr und ist einfach zu erlernen. Das macht Spaß“, sagt der 17-jährige Dennis. Das findet auch Amelie. Wobei die 17-Jährige niederländische Wurzeln hat und die Sprache von klein auf gelernt hat. „Aber auch vor dem Hintergrund, dass die Niederlande ein Nachbarland sind, finde ich es wichtig, die Sprache zu lernen“, sagt Amelie.

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