Wuppertal Schwebebahn-Fahrgast fordert nach Sturz Schadenersatz

91-Jährige will nach Sturz in einer der neuen Bahnen Entschädigung für ihre kaputte Brille.

Wuppertal: Schwebebahn-Fahrgast fordert nach Sturz Schadenersatz
Foto: Anna Schwartz

Wuppertal. Auf das Autofahren hat Ursula Hüsgen vor ein paar Jahre freiwillig verzichtet. „Der Verzicht auf das eigene Auto ist mir leichter gefallen als anderen Senioren, weil ich noch fit und gut zu Fuß bin“, sagt die 91-Jährige. Sie wohnt auf dem Rott in Barmen und muss dort täglich einige Treppenstufen zu ihrer Wohnung erklimmen. Der Fußweg zum Alten Markt und zurück ist für sie deshalb kein Problem. Für Ursula Hüsgen ist die Schwebebahn das Verkehrsmittel ihrer Wahl. Die Fahrt am 16. Juni gegen 9.15 Uhr in einer der neuen Schwebebahnen ist ihr jedoch bis heute in schmerzhafter und kostspieliger Erinnerung geblieben.

Wuppertal: Schwebebahn-Fahrgast fordert nach Sturz Schadenersatz
Foto: Hüsgen/Boller

„Ich bin sehr vorsichtig, deshalb habe ich mich beim Einstieg festgehalten, bis ich mit beiden Füßen in der Bahn drin war. Dann wollte ich zu einem der Klappsitze direkt hinter der Fahrerkabine gehen, weil dort ein Platz frei war. Als die Bahn dann mit einem Ruck angefahren ist, bin ich hingefallen und habe mich dabei am Auge verletzt. Als ich wieder zu mir gekommen bin, habe ich bemerkt, dass der Schwebebahnfahrer ganz entsetzt war, weil ich so stark blutete. Ich hatte eine Platzwunde am Auge. Die Blutung war wegen der Medikamente, die ich nehmen muss, besonders stark“, so die Schilderung von Ursula Hüsgen. Was sie im Rückblick fast genauso schmerzt, ist der Verlust ihrer teuren Brille. Bei dem Sturz wurde sie komplett zerstört. Jetzt fordert Ursula Hüsgen Schadenersatz in Höhe von 1315 Euro von den Stadtwerken. Nachdem ein erster Anruf ohne Erfolg blieb, hat sie einen Anwalt eingeschaltet.

Wuppertal: Schwebebahn-Fahrgast fordert nach Sturz Schadenersatz
Foto: Anna Schwartz

Stadtwerkesprecher Holger Stephan bestätigt, dass das Schreiben des Anwalts bei den WSW eingegangen sei und der Vorfall geprüft werde. Einen Zusammenhang mit den neuen Schwebebahnen sieht er nicht. „In den neuen Bahnen ist es zu keiner Häufung von Unfällen gekommen“, sagt Holger Stephan. Vorwürfe, die neue Bahn pendele zu stark und es fehle an Warnhinweisen, hatten die WSW schon früher zurückgewiesen. Für Ursula Hüsgen ging der Unfall glimpflich aus. Im Petrus-Krankenhaus wurde die Wunde versorgt. Dorthin war sie in Begleitung eines anderen Fahrgastes mit dem Bus gefahren. Inzwischen sind die Hämatome in ihrem Gesicht wieder abgeklungen. Und sie würde gerne wieder eine schicke Brille aufsetzen.

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