Schüler forschen zum Klimawandel

Jugendliche aus ganz Deutschland testen an der Bergischen Uni Wärmedämmung.

Ganz im Kontext der aktuellen Bewegung „Fridays for Future“ forschten vergangene Woche junge Menschen aus ganz Deutschland an der Bergischen Universität Wuppertal: Unter Leitung von Dipl.-Ing. Karl Walther, Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen, befassten sie sich im Rahmen der WWF-Schülerakademie „2°Campus“ mit dem Potenzial von nachwachsenden Rohstoffen für die Wärmedämmung von Gebäuden.

Den Energiebedarf für die Beheizung von Gebäuden zu reduzieren, ist europaweit ein Kernthema der Energiewende und der Klimaschutzstrategie. Bewährtes Mittel ist die Wärmedämmung von Wänden, Kellerdecken und Dächern. Dabei ist das Motto „je dicker, desto besser“ auf den ersten Blick richtig. „Während die ersten 15 Zentimeter sehr hohe Einsparungen erbringen, wird die Wirkung bei größeren Dämmdicken pro Zentimeter geringer. Das spricht nicht gegen größere Dicken, aber bei ihrer Anwendung steigt hinsichtlich der Lebenszyklusbetrachtung die Bedeutung der Herstellungsenergie“, erläutert Karl Walther. Genau in diesem Bereich punkten Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen.

Anhand eigener Experimente mit einem Klimaschrank untersuchten die Schülerinnen und Schüler die Wirkung von Dämmstoffen wie Holzwolle, Hanf, Stroh oder Kork. Darauf aufbauend berechneten sie in Sanierungsszenarien, welche Heizenergieeinsparungen bei weitverbreiteten Wohngebäudetypen in Deutschland erreichbar sind. „Da es für das gleiche Geld weniger Dämmstoff gibt als bei den marktüblichen Materialien, fällt die Einsparung geringer aus. Vergleichbar und besser wird sie nur dann, wenn die Herstellungsenergie mit in die Betrachtung einbezogen wird. Das ist heute meist nicht der Fall. Daher spielen Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen bisher nur eine geringe Rolle“, so Walther.

Die Schülerakademie 2°Campus läuft in drei Blöcken über ein halbes Jahr. Insgesamt forschen 20 Schülerinnen und Schüler zwischen 15 und 20 Jahren mit wissenschaftlicher Unterstützung nach Lösungen gegen den Klimawandel und zur Senkung der Treibhausgasemissionen in Deutschland. Red

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