Lüneburg: Schmuckes, würziges Städtchen
Lüneburg. Das Geklapper der Hufe ist schon von weitem zu hören. Gemächlich zuckeln die schweren Rösser über den Asphalt, leicht schwankt die Kutsche, die sie ziehen, und die auf dünnen Rädern hinter ihnen herrollt.
Einst lagen Säcke, gefüllt mit Salz, dem weißen Gold Lüneburgs, im Innern der Kutsche. Heute erkunden Urlauber per Pferd die historische Salzroute zwischen Lüneburg und Lübeck. Nicht jedoch, ohne vorher die Stadt kennenzulernen, die den Titel Hansestadt trägt.
Auf dem „Hansemarkt“ schnitzen, schmieden und töpfern Handwerker wie zu alten Zeiten, Musikanten geben Ständchen, es riecht nach Gebackenem. Stolz reihen sich schmale Giebelhäuser in engen Straßen aneinander, teils schief, teils strecken sie ihren Bauch vor — durch den Salzabbau haben sich viele Gebäude abgesenkt. Dazwischen schlängeln sich enge Kopfsteinpflasterstraßen.
Vor 1000 Jahren, so die Sage, folgten Jäger einem Wildschwein. Zwischen den Borsten klebten weiße Körner — Salz, das damals vorwiegend zum Konservieren von Lebensmitteln genutzt wurde. Der Schulterknochen des Tiers wird heute im Rathaus aufbewahrt. Auch „Sülfmeistertage“ (Ende September) erinnern an die Blütezeit Lüneburgs im 15. und 16. Jahrhundert.