Kaum Steigungen: Radeln entlang der Altmühl

Berlin (dpa/tmn) - Sie beginnt unspektakulär: Die Quelle der Altmühl sprudelt auf einer Wiese in Mittelfranken. Bald darauf wird sie zu einem der schönsten Flüsse Nordbayerns. Radfahrer können nicht viel verkehrt machen: Sie folgen dem Fluss und bekommen einiges geboten.

Der Ursprung der Altmühl ist schwer zu finden. Die Quelle liegt hinter einem Bauernhof in der Nähe von Hornau. Mitten auf einer Wiese in Mittelfranken, sprudelt Wasser aus einer Steineinfassung, und ein Hinweisschild versichert, dies sei der Ursprung der Altmühl. Das bisschen Wasser, das dort herauskommt, entwickelt sich auf rund 230 Kilometern zu einem der schönsten Flüsse Nordbayerns. Und dicht an ihm entlang führt eine ebenso schöne Radroute: der Altmühl-Radweg.

Die Strecke ist flach bis wellig, die Wege sind gut befahrbar. Startpunkt der Tour ist das mittelfränkische Rothenburg ob der Tauber. An der weiteren Strecke liegen Städtchen wie Treuchtlingen, Eichstätt oder Beilngries, bevor Kelheim den Endpunkt des Altmühl-Radweges markiert. Die Richtung flussabwärts wählen nach Auskunft vom Naturpark Altmühltal drei Viertel aller Radreisenden.

Abgesehen von den ersten 20 Kilometern sind die Radler dem Fluss sehr nah. Es geht durch weite Wiesen und Felder, auf denen mit etwas Glück Störche beobachtet werden können, und vorbei an Felswänden des Jura, in die der Fluss sich seinen Weg tief hinein gegraben hat. Und es geht vorbei an Burgen und Schlössern. Zum Ende der Strecke, ab Dietfurt, hat der Mensch die natürliche Altmühl in den zweckmäßigen Main-Donau-Kanal verwandelt. Auf diesen gut 30 Kilometer bis nach Kelheim bieten die vielen kulturellen Schätze der Region Abwechslung - beispielsweise die längste Holzbrücke Europas in Essing.

Will man von oben auf die Donau schauen, müssen in Kelheim ordentliche Steigungen bewältigt werden. Für den Altmühl-Radweg gilt das nicht: Da die Route meist sehr nah am Flussufer entlang führt, gibt es keine großen Steigungen, während sich ab dem zweiten Drittel der Strecke links und rechts die Berge erheben.

Abstecher lohnen sich oft, zum Beispiel nach Berching, einem Örtchen gut zehn Kilometer nördlich von Beilngries. Das mehr als 1000 Jahre alte Städtchen überzeugt durch seine mittelalterliche Stadtbaukunst, allem voran durch die begehbare Wehranlage, auf der Besucher das Zentrum einmal umrunden. Auch die barocke Bischofs- und Universitätsstadt Eichstätt lohnt einen längeren Besuch.

Gleich zu Beginn des Altmühl-Radweges kann die Strecke so variiert werden, dass die Residenzstadt Ansbach auf dem Weg liegt. Die Frage, ob es links oder rechts um den Altmühlsee bei Gunzenhausen herum geht, entscheidet darüber, ob ein kurzer Besuch der Umweltstation Altmühlsee möglich ist. Von Treuchtlingen aus geht es bis nach Weißenburg, wo am westlichen Stadtrand das Römerkastell Biriciana und die Ausgrabung der römischen Thermen liegen.

Auch wenn der Altmühl-Radweg kein Geheimtipp ist, er birgt doch eine Menge kultureller Höhepunkte, schöne Natur und viel Raum für individuelle Tourengestaltung. Wer an der Strecke in den Dörfern nach einer Unterkunft fragt, lernt mit großer Wahrscheinlichkeit die gastfreundliche Seite der Bayern kennen: Gute bajuwarische Küche, zahlreiche lokale Bierköstlichkeiten und die hervorragende Ausschilderung sind das i-Tüpfelchen, das sich Radtouristen wünschen.

Informationen:

Informationszentrum Naturpark Altmühltal Notre Dame 1, 85072 Eichstätt, Telefon: 08421/987 60, E-Mail: [email protected]

Tourist-Information Romantisches Franken, Am Kirchberg 4, 91598 Colmberg, Telefon: 09803/ 941 41, E-Mail: [email protected]

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