Hightech-Bretter Marke Eigenbau - Zum Skibauen nach Farchant
Farchant (dpa/tmn) - Mit Spannung beginnt der zweite Tag des Skibauseminars in Farchant. Es ist halb neun am Morgen, der Nebel hüllt das Wettersteingebirge ein. In der alten Schreinerei im Heubergweg wird der Ofen aufgemacht.
Allerdings gibt es kein Brot, sondern Skier. Und ein Snowboard.
Die Bretter sind nicht gebacken, sondern getrocknet worden. Bei 60 Grad, eine Nacht lang. „So ein Ski hat viele Komponenten, und die müssen sich miteinander verbinden“, erklärt Flo Baumgärtel den Teilnehmern des Kurses. Er ist einer der drei Gründer und Geschäftsführer von Build2Ride. Flo und Axel Forelle, der zweite Chef in der Werkstatt in Farchant, lassen ihre Kunden ans Werk. Im Winter werden hier Skier und Snowboards gebaut.
„Jeder hat andere Anforderungen an seine Bretter, jeder möchte unterschiedliches Terrain befahren“, sagt Axel. Also baut sich jeder Teilnehmer des Kurses ein Ski oder Board nach Maß.
Christoph Held ist der einzige im Kurs, der sich ein Snowboard gebaut hat. Hellblau, mit der Münchner Skyline darauf. Lange hat der Bauingenieur und Wintersportler an dem Design herumgebastelt. „Natürlich soll es auch schick aussehen“, sagt er. Immerhin kostet so ein selbstgebautes Brett 690 Euro.
Auch für Flo und Axel ist jedes Brett ein einzigartiges Projekt. „Hier kommt nichts vom Band“, sagt Axel. Jeder Kursteilnehmer muss sich überlegen, welche Form sein Ski haben soll. „So wissen wir, was wir für jeden Kurs herrichten müssen.“ Denn die Skier haben einen Holzkern, entweder aus harter Esche oder einer weicheren Mixtur aus Esche und Pappel. Der wird individuell zurechtgesägt.