Im tosenden Wind : Ein Winterbesuch auf der Insel Fehmarn
Fehmarn (dpa/tmn) - Wenn Moritz Reitemeier sein Auto packt, dann hat er im Winter viel zu tun. Bretter, Kites, ein warmer Neoprenanzug - und das ist noch nicht alles. „Haube, Handschuhe, am besten auch Schuhe - bei kalten Temperaturen ist das alles etwas aufwendiger“, sagt der 23-jährige Kitesurfer.
„Wir haben hier den riesigen Vorteil, dass der Wind aus allen Richtungen kommen kann - und wir immer aufs Wasser können“, sagt der junge Mann aus Wuppertal, der sein Hobby zum Beruf gemacht hat und bei einem der weltweit führenden Kite-Hersteller auf der Insel Fehmarn arbeitet. Am liebsten ist ihm ein strammer Wind aus Nordwesten, dann fährt er in den Norden der Insel, nach Altenteil. „Da kann man sich richtig austoben“, sagt er. Insgesamt gibt es auf der Insel in der Ostsee 17 Spots, von Stellen, an denen man noch im Wasser stehen kann, bis hin zu Revieren für Fortgeschrittene.
Mathias Krause ist der Chef von Haff und Huk, einem Verein, der sich um das Naturschutzgebiet Nördliche Seeniederung kümmert - eines von vier auf Fehmarn. Einen Aussichtsturm haben die Vereinsmitglieder gebaut, von dem aus man auf die Vogelfluglinie schauen kann. Dort setzen auch im Winter die Fähren im Halbstundentakt von Puttgarden nach Rødby über.
Kormorane und Eiderenten, die riesigen Mantelmöwen und zahlreiche andere Vögel schwimmen hier im Winter in aller Ruhe in der Ostsee. „Auch die Zugvögel machen auf ihrem Weg in den Süden Halt“, erzählt Krause, der hauptberuflich Schäfer auf der Insel ist und seine Herden mit rund 500 Muttertieren nun im Stall hat. Gibt es oft Ärger mit den Kitern? „Nein“, sagt Krause, sie beachten überwiegend die Naturschutzgebiete.