Fein essen im Dreiländereck : Die Eifel tischt auf: Kulinarik aus regionaler Erzeugung
Eifel Fein essen in der Eifel? Unmöglich, so die gängige Meinung. Falsch! Denn auch im rauen Vulkanland gibt es kulinarische Perlen und Restaurants mit hochwertigen regionalen Produkten.
Eine Kurve folgt auf die nächste auf den schmalen Landstraßen, die nach Binscheid führen. Nur 80 Menschen leben hier, in dem beschaulichen Örtchen im Eifelkreis Bitburg-Prüm. Unter ihnen die Köchin Alexandra Weyres im Haus Mannertal.
Mehr als 150 Jahre besteht ihr Restaurant, einst von ihrem Großonkel als Tante-Emma-Laden mit Gaststube begründet. Seit 2001 kocht Weyres hier ambitioniert und leidenschaftlich selbst - mit saisonalen Produkten, die überwiegend aus der Eifel kommen.
Das Regionale sollen ihre Gäste sehen, denn die Lieferanten - Bäcker, Metzger, Gemüse- und Obstbauern, Käser und Schnapsbrenner - werden allesamt in der Speisekarte erwähnt. Längst hat sich das Geschmackserlebnis herumgesprochen. Weyres Gäste fahren schon mal 50 Kilometer und mehr bis nach Binscheid, reisen sogar aus Luxemburg und Belgien an.
Alexandra Weyres ist damit eine von vielen, die gegen das Vorurteil einer einfachen Küche ankämpft, das der Eifeler Region noch immer zu unrecht anhaftet. Denn inzwischen sind dort viele Sterneköche und ihre Spitzengastronomien zu Hause. Hartnäckige Vorurteile sind aber nicht das Einzige, wogegen die Eifel ankämpfen muss. Im vergangenen Sommer hatte auch die Unwetterkatastrophe mancherorts große Schäden angerichtet.
Flutkatastrophe hat auch in der Eifel viel Schaden angerichtet
Sigrid und Wolfgang Wagner sind dabei gerade noch einmal glimpflich davongekommen. Sie betreiben im winzigen Eifeler Örtchen Wässerchen eine Obstweinkellerei. Als sich im Sommer der Wässerchen-Bach in einen reißenden Strom verwandelte, stand das Wasser vor der Werkhalle der Wagners rund 80 Zentimeter hoch.