Nerviger Zimmergenosse ist kein Reisemangel

Köln (dpa/tmn) - Wer ein halbes Doppelzimmer für einen Urlaub bucht, bekommt gewöhnlich von der Reiseleitung für das andere Bett eine weitere Person zugeteilt. Dieser muss jedoch kein angenehmer Zeitgenosse sein, wie ein Gericht jetzt entschied.

Ein nerviger Mitschläfer im Doppelzimmer ist kein Reisemangel. Das entschied das Amtsgericht Köln (Az.: 142 C 334/12), berichtet die „Neue juristische Wochenschrift“. Denn der Reiseveranstalter könne dessen Verhalten nur bedingt beeinflussen. Und wer nur ein halbes Doppelzimmer buche, gehe bewusst das Risiko ein, an einen Mitreisenden als Zimmergenossen zu geraten, dessen Gewohnheiten, Verhaltensweisen und Eigenarten er nicht teilt.

In dem verhandelten Fall hatte ein Mann eine 22-tägige Afrika-Safari mit Unterbringung in einem halben Doppelzimmer gebucht. Die freie Hälfte des Doppelzimmers belegte der Reiseveranstalter mit einem Mitreisenden, den der Kläger nicht kannte und auf dessen Auswahl er keinen Einfluss hatte. Dieser Mitreisende hatte allerdings einige merkwürdige Angewohnheiten: So wandelte er nachts auf und ab, schaltete das Licht ein und führte Selbstgespräche. Hinzu kam noch fehlende Sauberkeit beim Benutzen der Sanitäreinrichtungen.

Nach einer Beschwerde bot die Reiseleiterin dem Kläger ein Einzelzimmer an. Allerdings sollte er dafür einen Zuschlag zahlen. Darauf wollte sich der Kläger nicht einlassen. Stattdessen wollte er den Reisepreis um 20 Prozent mindern - allerdings ohne Erfolg.

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