Zum Wintersport nach Zell am See

Zell am See (dpa/tmn) - Es gibt Wintersportregionen für Urlauber, die es gern langsam angehen lassen. Und es gibt Skiorte für die „jungen Wilden“. In Zell am See im Salzburger Land finden Reisende beides.

Es ist noch ruhig frühmorgens an der Schmittenhöhe. Skifahrer und Snowboarder schlürfen Kaffee und Energydrinks, die ersten machen sich dann auf den Weg zur Gondel, die sie auf den Berg bringt. Gemächlich können sie die ersten Schwünge ziehen, herab von der knapp 2000 Meter hohen Schmittenhöhe oder der Bergstation am Sonnkogel. Zugleich folgen sie auf den Pisten den Spuren echter Asse: „Lindsey Vonn und das amerikanische Abfahrtsteam trainieren hier“, sagt Franz Oberlader, einer der Skischulleiter.

Die Sonne strahlt, die Tannen sind dick bepudert - und drumherum sieht man viele bekannte Gipfel vom Watzmann über den Großglockner bis zum Dachstein-Massiv. Und natürlich ist auch das 3203 Meter hohe Kitzsteinhorn bei Kaprun gleich in der Nachbarschaft zu sehen.

Noch beeindruckender als die rund 30 Dreitausender im Rundumblick ist aber das Schauspiel, das sich am frühen Morgen im Tal bietet. Da ruht er still, der Zeller See. Knapp vier Kilometer ist er lang, gut einen Kilometer breit und etwa 68 Meter tief. An diesem klirrend kalten Morgen liegt er unter einer wabernden Nebelhaube verborgen - es wird noch viel Sonnenlicht und -wärme brauchen, bis sie ganz verschwunden ist. Am Ufer liegt das noch immer mondän wirkende Zell am See mit seiner verwinkelten Altstadt und dem Kastnerturm, in dem auf vier Etagen das örtliche Heimatmuseum untergebracht ist.

Unweit der Altstadt liegt auch das moderne „Ferry Porsche Congress Center“. „Namensgeber Porsche, Sportwagenpionier und Wegbereiter des heutigen Porsche-Konzerns, war seit 1981 Ehrenbürger von Zell am See und verbrachte seinen Lebensabend hier“, sagt Oberlader. Die Familie hat in der Region noch mehr Spuren hinterlassen: Das Porsche Design-Studio hat die neuen Gondeln der Schmittenhöhebahn gestaltet. Böse Zungen könnten allerdings behaupten, die Gondeln, die die Vorgänger von 1968 abgelöst haben, erinnerten ein wenig an die silbernen Toaster, die ebenfalls aus der Feder der Designer stammen.

Doch allein mit der Schmittenhöhe ist das Skifahren in der Region nicht getan. Zell am See ohne Kaprun, das gibt es nicht; Kaprun ohne Zell am See auch nicht. Während die Skigebiete am See zwar als schneesicher gelten und bei entsprechenden Temperaturen beschneit werden, bringt Kapruns Gletscher die Möglichkeit, fast das ganze Jahr hindurch Ski zu fahren. Miteinander verbunden sind die drei Skigebiete Schmittenhöhe, Kitzsteinhorn und Maiskogel aber nicht.

Auch Freerider finden auf dem Gletscher einen großen Spielplatz: „Ice Age“, „Jump Run“ oder „Pipeline“ heißen die nicht gespurten Strecken an den Bergen, auf die sich nur äußerst versierte Skifahrer mit entsprechender Ausrüstung und viel Abenteuerlust wagen sollten. Der „Central Park“ ist der Treffpunkt derer, die nicht einfach nur die Pisten heruntersausen wollen - 20 Hindernisse werden am Fuß der Gletscherbahn errichtet, wenn das Wetter passt. Und dann sieht man dort die Boarder und Skifahrer in ihren weiten Hosen und langen Jacken, wie sie mit Kopfhörern im Ohr auf äußerst lässige Art ihre meist schlaksigen Körper in farbenfrohen Klamotten ins Tal bewegen.

Für den klassischen Skifahrer sieht das alles gefährlich aus, „aber vielen hat das erst die Lust am Wintersport wieder zurückgebracht“, sagt Maria Hofer, Sprecherin der Gletscherbahnen. Sogar aus Neuseeland, Australien und Amerika kommen Freerider hierher. Am Kitzsteinhorn haben sie viel Zeit, sich auszutoben: „Die Saison dauert leicht von Oktober bis Juni“, sagt Hofer.

Und dann gibt es da noch die neu erbaute „Gipfelwelt 3000“. Diese multimediale Spielwiese lädt auch Gäste ein, die sich nicht auf Brettern in den Schnee wagen, sondern einfach nur das Panorama am höchsten Aussichtspunkt im Salzburger Land genießen wollen. Sie können sich die Welt des angrenzenden Nationalparks Hohe Tauern in beeindruckenden Bildern im eigens erbauten Gipfelkino anschauen - oder in den Berg hinein gehen und in der „Nationalpark Gallery“ lernen, wie es sich im Permafrost lebt, wie Tauerngold und -silber sowie die Berge ringsum vor Millionen Jahren entstanden sind.

Informationen:

Zell am See-Kaprun Tourismus, Brucker Bundesstraße 1a, A-5700 Zell am See, Telefon: +43 6542 770.

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