Grashüpfer statt Pommes Zu Besuch im Thaipark von Berlin

Berlin (dpa) - Das Insektenbuffet steht bereit. Neben Ameisen, Seidenraupen und Grillen liegen Wasserläufer in kleinen Beuteln. Wasserläufer? „Das ist nichts für uns Europäer“, sagt der Mann am Verkaufsstand.

Grashüpfer statt Pommes: Zu Besuch im Thaipark von Berlin
Foto: dpa

Im Preußenpark in Berlin-Wilmersdorf gibt es an den Wochenenden Straßenküchen-Stände wie in Asien. Wohl einzigartig in Deutschland: eine Parkordnung auf Deutsch und Thai. Früher war der Park ein Geheimtipp und vor allem ein Treff für deutsch-thailändische Paare und Familien. Heute kommen Tausende Hipster und Touristen.

Der Markt, ein beliebtes Motiv bei Instagram, landete als Empfehlung in der „New York Times“ und im Buch „111 Orte in Berlin, die man gesehen haben muss“. Längst wird auch vietnamesisch, koreanisch, chinesisch und japanisch gekocht. Die Garküchen zischen. Die Besucher schlendern mit Imbiss-Tellern an den Ständen mit Picknickdecken, Schemeln und Sonnenschirmen vorbei. „Pad Thai nach dem Rezept meiner Großmutter“, verspricht ein Nudelstand.

Neben Klassikern wie Papaya-Salat, Frühlingsrollen, Hühnchenspießen und Currys mit Kokosnuss-Milch kann man auch Ungewohntes kaufen. Der Student Steffen Grieshaber probiert gerade „irgendwelche Würmer und Grashüpfer“ für fünf Euro die Portion. Er mag das authentische Flair auf der Wiese. Verkäufer Krisada sieht es ähnlich: „Das Schöne ist, dass es wirklich wie ein Thaimarkt ist.“ Das Essen sei nicht so eingedeutscht wie in manchen Restaurants.

In einer anderen Ecke des Parks ein kleiner Auflauf: Eine Gruppe beugt sich über ein Glücksspiel. Geldscheine fliegen über das Spielfeld - ein Zeichen, dass hier vielleicht nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Der Markt funktioniert mit Kühlboxen und Herdplatten knapp über dem Boden, ohne Waschbecken, dazu Staub und Müll. Das Geschäft sei heute nicht mehr so gut wie früher, erzählen Verkäuferinnen in gebrochenem Deutsch. Man solle an den anderen Ständen ein bisschen aufpassen wegen der Sauberkeit.

Eine Internetseite wirbt für den Thaipark: „Die Luft wird erfüllt von den klassischen thailändischen Gerüchen, die dir das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen.“ Der Müll werde jeden Abend „vorbildlich entsorgt“. Wenn man weiterklickt, kommt die Klarstellung: „Der Verkauf von Lebensmitteln und Getränken ist im Preußenpark offiziell nicht erlaubt.“ Bei Presseanfragen möge man sich an das Bürgeramt wenden.

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