Willkommen im Club: Mallorca-Urlaub ohne Pflichtübungen

Palma de Mallorca (dpa/tmn) - Familienurlaub in der Clubanlage auf Mallorca - darüber kann man doch ganz offen reden. Es ist vielleicht nicht die coolste Art, seinen Urlaub zu verbringen, aber immer noch die entspannteste.

Wenn man nicht nur einen stressigen Job hat, sondern auch noch stressige Kinder, will man sich im Urlaub nur erholen. Das geht nicht bei einer Trekking-Tour durch Nepal und auch bei keiner Studienreise durchs Piemont. Das geht für viele Menschen am besten auf Mallorca am Pool.

Die meisten Eltern brauchen einen Urlaub, der ihnen nichts abverlangt. Sie müssen Schlaf nachholen und Kräfte tanken. Da ist der Club genau das Richtige. Das einzige, woran man dort denken muss, ist das morgendliche Belegen einer Pool-Liege durch Ausbreiten eines Handtuchs.

Sofern man entsprechend gebucht hat, bekommt man beim Einchecken ein All-inclusive-Bändchen ums Handgelenk und kann künftig so viel essen und trinken wie man will. Die Eistruhe lädt jederzeit zum Zugreifen ein. „Primitiv“, sagen manche. Und doch hinterlässt es einen nachhaltigen Eindruck. Ein siebenjähriger Junge aus Köln gab seinem Vater die Empfehlung, er möge das Bändchen doch mit nach Deutschland schmuggeln, dann müsse er dort nie mehr arbeiten.

Wie unendlich erholsam ist es doch, sich dreimal am Tag an einen gedeckten Tisch zu setzen, ohne vorher in der Küche gestanden zu haben oder hinterher abräumen zu müssen. Einen wirklich guten Club erkennt man daran, dass er in Sichtweite des Restaurants einen Spielplatz hat. Dorthin kann man die Kleinen schicken, sobald sie ihre tägliche Portion Nudeln mit Tomatensoße und anschließend Eis in sich hinein geschlungen haben. Dann kann man noch sitzen bleiben und hat den Nachwuchs doch im Blick.

Es gibt eigentlich keinen vernünftigen Grund, das Clubgelände je zu verlassen. Das Rascheln der Eidechsen und das Sirren der Zikaden hört man auch dort. Manche Anlagen auf Mallorca oder auch auf Ibiza sind die reinsten botanischen Gärten. So schön wie im Club wächst keine Palme in der freien Natur.

Vorsicht übrigens bei Ausflugsangeboten - die sind oft ganz schön teuer, und was nicht dazugesagt wird: Der Bus klappert erst noch mal alle anderen Clubs in der näheren und weiteren Umgebung ab und gabelt dort weitere Mitreisende auf. Bis man in Palma ist, steht die Sonne im Zenit, und die Geschäfte schließen zur Siesta. Zerstreuung gibt es doch auch im Club. Es muss ja keine Karaoke-Show sein. Manche Clubs verfügen über Animateure, die in Eigenregie die bekanntesten deutschen Kinderbücher als Bühnenstücke umsetzen. Nicht perfekt, aber rührend.

Zugegeben, ein solcher Urlaub ist etwas uncool. Auch der größte Clubfreund mag sich dabei ertappen, wie er im weichen Licht des Spätnachmittags ein durchtrainiertes junges Surferpärchen beobachtet. Es ist im Kleinwagen aus Deutschland angereist, hinten drin nur eine Tasche mit Badehosen und T-Shirts. Mit einer solchen Situation geht man am Besten wie folgt um: Zusammenpacken und Kinder einsammeln. Das Abendessen wartet.

Informationen:

Spanisches Fremdenverkehrsamt, Myliusstraße 14, 60232 Frankfurt, Telefon: 069/72 50 38, Internet: www.spain.info.

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