Wandern auf den höchsten Gipfeln der Karibik

Jarabacoa (dpa/tmn) - Reiten, Rafting und Baden in Bergtälern zwischen Königspalmen und Rosenfeldern - oder Gipfel erklimmen, höher als die Zugspitze: Die Dominikanische Republik bietet abseits von All-Inclusive-Anlagen eine urwüchsige Natur, die nur wenige kennen.

Die Bergwiesen sind saftig wie in der Schweiz, die Kühe wohlgenährt wie im Voralpenland, auf den Hügeln stehen die Nadelbäume dicht wie im Schwarzwald. Bäche plätschern, Bauern säen in fruchtbare schwarze Erde. Königspalmen und Pinien gedeihen prächtig, ebenso Kaffee, Orangen, Mandarinen, Avocados und Erdbeeren, hier in den Dominikanischen Alpen, den höchsten Bergen der Karibik.

Der Pico Duarte ragt 3098 Meter auf, sein Nachbar Loma La Pelona 3094 Meter. Damit sind sie höher als die Zugspitze, der höchste deutsche Gipfel mit 2962 Metern. Doch als Wanderziel war die Dominikanische Republik bisher nicht bekannt. Das ändert sich nun langsam. Manche Urlauber wollen inzwischen nicht nur unter Kokospalmen an den Stränden von Puerto Plata, Samaná und Punta Cana faulenzen. Die Liste an Outdoor-Aktivitäten in den Naturparks und im Gebirge ist lang: Wanderungen, Ausflüge mit dem Jeep, Pferd oder Muli, Kajaktouren und Rafting werden zu günstigen Preisen angeboten.

Eine gute Ausgangsbasis ist Jarabacoa. Die weiten, fruchtbaren Täler um die 600 Meter hoch gelegene Kleinstadt gehören zu den wichtigsten Speisekammern des Landes und sind touristisch gut erschlossen. Elegante Villen, Chalets und Häuser mit Fachwerkelementen schmiegen sich an die Hänge. Hier in den kühleren Bergen habe viele Reiche aus Santo Domingo ihr Ferienhaus. In Constanza, umsäumt von Blumenfeldern, landen sie mit ihren Privatflugzeugen. Touristen übernachten gern in Ranches und kleinen Landhotels zwischen Wäldern, Flüssen und Wasserfällen.

Aus den Lautsprechern des Kleinbusses dröhnt Bachata, die Musik des Landes. Die Straße von Jarabacoa nach Manabao wird steiler und kurviger. Neben ihr rauscht ein Fluss. Kinder in Gummireifen umschiffen geschickt die Felsbrocken im wilden Wasser. Von einem Kajak winken zwei Touristen.

Rast im Dorf Manabao mit Grillhuhn, Kochbananen und Avocadosalat. In 1000 Metern Höhe wächst hier Kaffee. Bäuerin Gladys Vargas pflückt die reifen, roten Bohnen. „Wir sind arm, aber keiner hat Hunger“, sagt sie. „Es ist genug für alle da. Familien- und Nachbarschaftshilfe sind groß.“

Weiter geht die Fahrt auf einem Pritschenwagen. Die Regeln sind einfach: Winken und Einsteigen. Vor einem Comedor, einem Krämerladen mit Rum, Margarine und Waschpulver, wird getanzt. Zwei Lautsprecher stehen vor der Tür, fertig ist die Open-Air-Fiesta.

Endstation ist La Ciénaga, ein Dörfchen, das vom Bergsteigen lebt. Es liegt am Eingang zum Nationalpark Bermúdez mit dem Pico Duarte. Ab hier geht es zu Fuß weiter durch den Wald. Schmetterlinge und kleine Echsen begleiten die Wanderer, die entlang der Bäche aufsteigen, über Geröll und vorbei an Pinien. Immer wieder eröffnen sich spektakuläre Blicke auf Täler und Berge. Mulis schleppen das Gepäck - und auf Wunsch auch die Touristen. Bei steilen Anstiegen kommen die Reiter kräftig ins Schaukeln. Schließlich ist die Spitze des Pico erreicht, geschmückt mit einem Kreuz, der Büste des Volkshelden Juan Pablo Duarte und der Flagge. Nicht ganz wie in der Schweiz.

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