Unter den Wolken: Flug-Simulator für Hobbypiloten

München (dpa) - In einem Flugsimulator am Münchner Flughafen können Hobbypiloten virtuell selbst eine Landebahn anfliegen. Das Gerät soll nicht nur unterhalten, sondern bestenfalls sogar eingerosteten Piloten und Menschen mit Flugangst helfen.

Es ist eng im Cockpit der Boeing 737, enger als man es sich vorstellt in einem großen Flugzeug. Und ungewohnt ist es auch mit den unzähligen Schaltern, Knöpfen, Leuchten, Hebeln und Displays. Ohne den erfahrenen Piloten daneben wäre es höchst seltsam, sich in mehreren Tausend Fuß Höhe wiederzufinden und einen Flughafen anzusteuern - auch wenn man sich in Wirklichkeit nicht vom Fleck bewegt. Das Innere des Flugsimulators aber ist täuschend echt.

Der sogenannte iPilot am Münchner Flughafen soll zeigen, wie es denn so ist, wenn man nicht nur als Passagier in den Urlaub fliegt, sondern eine ganze Maschine steuert. Mit Hilfe eines Fluglehrers kann man ab knapp 70 Euro für eine halbe Stunde verschiedenste Flughäfen ansteuern - rund 500 in der ganzen Welt. Am Mittwoch wurde der Flugsimulator vorgestellt.

Die Idee zum Schnupper-Fliegen hatte Wolfram Schleuter. Als Privatpilot hat er selbst Simulatoren bei Fluggesellschaften ausprobiert - fand den Preis von teilweise 800 Euro aber zu teuer. So beschloss der gebürtige Landshuter, selbst einen Simulator anzubieten, der „gleichzeitig günstig und realistisch“ sein sollte. „Ich war überrascht, wie groß das Interesse daran ist, wenn man das zu Preisen anbietet, die erschwinglich sind“, sagt der 40-Jährige.

Der Simulator sei so nah an der Realität, dass sogar Piloten ihn zu Trainingszwecken nutzen könnten, um sich beispielsweise auf einen Einstellungstest vorzubereiten. Und auch für Leute mit Flugangst sei das Gerät interessant. „Ein großer Teil der Flugangst ist die Angst vor dem Ungewissen“, erklärt Schleuter. Der Simulator habe oft eine beruhigende Wirkung - auch wegen des Fluglehrers, der einen ja nie allein lässt.

Jörg Handwerg, Sprecher der Pilotenvereinigung Cockpit, bestätigt, dass ein Simulator bei Flugangst durchaus nützlich sein kann. „Es gibt Personen, denen es hilft, wenn sie sehen, wie im Cockpit gearbeitet wird“, sagt er. Ein Simulator, der wirklich effektiv für Pilotentrainings genutzt werde, müsse sich aber selbst zusätzlich auch selbst bewegen. „Das Hosenbodengefühl ist das Wichtigste“, sagt der Flugkapitän. Ein Gefühl, das die Besucher des iPilots noch nicht kennen: der bewegt sich nämlich nicht.

Piloten sind aber auch nicht die Hauptzielgruppe von Wolfram Schleuter. Der Renner sei der iPilot als Geschenkidee, sagt er - pünktlich zu Weihnachten.

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