Tirol: Der Blick von der Spitze

Die Zugspitz Arena hat es in sich: Hier purzeln die Höhenmeter für Mountainbiker. Zur Belohnung gibt es grandiose Ausblicke.

Düsseldorf. "Ich fahr’ zum Eibsee. Schöne Single-Trails. Fähr’scht mit?" Kurt Schuster, Bike-Guide und Hausherr vom "Haus Marlene" in Lermoos, fasst sich gerne kurz. Große Worte sind in der Tiroler Tourismus-Region "Zugspitz Arena" nicht nötig:

Der Ausblick auf die knapp 2962 Meter hohe Zugspitze, die in der Abenddämmerung rot leuchtet, die frische Alpen-Luft, die grandiosen Bike-Routen über Gipfel und an klaren Bergseen vorbei, haben ihre eigene Sprache.

Die Zugspitz Arena lockt jedes Jahr viele Mountainbiker nach Österreich. Darunter sind sowohl Radler, die auf leicht zu bewältigenden Strecken die Natur genießen, als auch Sportler, die auf viele Höhenmeter und technisch anspruchsvolle Trails setzen. Hundert markierte Touren mit einer Gesamtlänge von 4330 Kilometern und 100 000 Höhenmetern gibt es hier zu entdecken.

Ein GPS-Gerät ist nicht unbedingt erforderlich: 18 ausgeschilderte Touren für unterschiedliche Ansprüche bietet die Radkarte an, die im Tourismus-Büro erhältlich ist. Wer kniffelige Single-Trails erkunden will, fragt am besten gleich Einheimische - wie Kurt Schuster.

Das glückliche Lächeln des 50-Jährigen spricht für sich: Sein ganzes Leben hat Kurt Schuster in dem Dorf Lermoos verbracht, seit 25 Jahren fährt er Mountainbike - aber Natur und Radstrecken genießt er jeden Tag aufs Neue. Wie an diesem Morgen, als die Tour zum Eibsee und um den Waldrücken "die Thörlen" startet.

Es geht los über einen ebenen Schotter- und Waldweg Richtung Griesen. Steile Felsen ragen empor, die Loisach rauscht vorbei. Am Fuße des Höhenrückens wird es technisch. Die Tour führt hinauf durch den Wald über steile Fels-Passagen, die Kraft erfordern. Das Plaudern der Mountainbiker verstummt, das Atmen wird lauter, die Kurbeln knacken.

Als kleine Belohnung wartet in diesem idyllischen Waldstück ein schmaler, steiniger Single-Trail. Danach stoßen die Mountainbiker auf einen breiten Weg, der etwa 300 Höhenmeter hoch zum Eibsee führt.

Oben verfliegt die körperliche Anstrengung beim Anblick des klaren Badesees mit seinen weißen Kies-Ufern, umringt von Fichten und Laubbäumen. Überhaupt sind die zahlreichen Gebirgs- oder Badeseen der Zugspitz Arena nicht nur in den Sommermonaten ein echter Genuss - darunter der Heiterwanger See, Plansee, Blindsee oder Seebensee.

Die Wolken ziehen sich früher als erwartet zu, und so bleibt am See-Ufer nur Zeit für eine kurze Pause mit Energie-Riegeln. Weiter geht es breite Wege hinauf, rund 500 Höhenmeter sind zu bewältigen, bis die Rad-Begeisterten oben an die Hochthörler Hütte gelangen. Die Abfahrt nach Ehrwald - Nachbarort von Lermoos - hat es in sich: Links hinter der Hütte führt ein Forstweg den Hang entlang zu einer Wege-Kreuzung. Hier geht es rechts steil bergab Richtung Zugspitzbahn über einen felsigen, spannenden Downhill.

Am Ende liegen hinter den Radfahrern 1100 Höhenmeter und 50 Kilometer: Zeit, sich der regionalen Tiroler Küche zu widmen - natürlich nicht ohne beim Essen den Ausblick auf die Zugspitze zu genießen. Auf das Kompliment seiner Gäste hin, dass dieses Panorama wunderschön sei, lehnt sich Kurt Schuster zufrieden zurück und sagt mit fester Stimme, in der noch immer, nach all den Jahren, ein Staunen schwingt: "Ja. Das find’ ich auch."

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