Schwimmen mit Thunfischen an der Costa Dorada

L'Ametlla de Mar (dpa/tmn) — Eigentlich gehört die Costa Dorada eher zu den ruhigen Urlaubsklassikern in Spanien. Doch seit kurzem erleben Touristen an Spaniens „goldener Küste“ ein Unterwasser-Abenteuer der ganz besonderen Art — Schwimmen mit Roten Thunfischen.

„Eines der wahrscheinlich spannendsten Abenteuer Deines Lebens“, steht in großen Lettern auf dem Katamaran. Mit ihm bringt Kapitän Eliseo Besucher zweimal am Tag vom Fischerdorf L'Ametlla de Mar zu den riesigen von den Fischern angelegten Thunfischbecken rund 20 Minuten vor der Küste. Ob es sich wirklich um das spannendste Abenteuer handelt, muss jeder Besucher für sich selbst entscheiden. Doch mit Sicherheit ist es ein weltweit einzigartiges Abenteuer. Nur in Australien gibt es noch einen weiteren Ort, an dem man mit Thunfischen schwimmen kann. „Dort handelt es sich aber um eine wesentlich kleinere Art und nicht um Rote Thunfische“, erklärt Eliseo.

Sie gehören zu den Riesen ihrer Gattung: „Unsere Thunfische hier sind rund zwei Meter lang und wiegen im Durchschnitt 200 Kilo“, sagt Tauchlehrer Fernando vom Subko-Tauchcenter, der die Gäste während des Schnorchelabenteuers im Wasser betreut. Die größten jemals gefangenen Exemplare erreichten sogar eine Länge von über vier Metern und wogen über 600 Kilogramm. Gleich mehrere dieser Riesen tummeln sich in den Aquafarmen, in die die Besucher gleich mit Schwimmflossen, Taucherbrille und Schnorchel springen sollen.

Helena und Antonio halten sich gut am Tau fest, das an der Wasseroberfläche des Beckens gespannt ist. Eigentlich wollte das Ehepaar aus dem nahen Salou dem Spektakel nur vom Boot aus zuschauen. Doch ihre beiden Söhne bestehen darauf, dass die gesamte Familie auf Tuchfühlung mit den Fischen geht. Fernando und Meeresbiologin Silvia locken die Thunfische mit toten Fischködern an. Zunächst sieht man im tiefblauen Mittelmeer nur schwarze Schatten. Doch plötzlich rasen drei große Exemplare bis an die Wasseroberfläche, um die Beute zu ergattern — direkt vor der Maske der Schnorchler.

Bis zu 80 km/h erreichen die schnellen Fische. Einer schnappt sich nur zwei Meter von Helena entfernt einen der Köder. Immer mehr Thunfische gehen jetzt auf Jagd, umrunden die Urlauber auf der Suche nach Fischen, berühren die Touristen aber niemals. Aus der Luft versuchen Dutzende Möwen den Thunfischen zuvorzukommen und fegen knapp über den Köpfen der Gäste hinweg. „Das war einfach unbeschreiblich, sensationell. Gut, dass mich meine Söhne überredet haben“, sagt Antonio begeistert, während er auf dem Rückweg zum Fischerhafen frische Thunfisch-Sashimi mit spanischem Cava-Sekt genießt.

Das Fleisch des Roten Thun ist vor allem in Japan sehr beliebt, wo der Kilopreis bei über 500 US-Dollar (rund 375 Euro) liegt. Eigentlich lebt der Rote Thunfisch in den kälteren Gewässern des Atlantiks, kommt aber zum Laichen ins westliche Mittelmeer. So wurde die Balfeó-Gruppe, die die Thunfische vor den Balearen fängt und in Netzen hier nach L'Ametlla de Mar in die Fischfarmen bringt, einer der größten Thunfischexporteure überhaupt. In den acht Becken hält sie rund 6000 Thunfische, die nur auf Anfrage getötet und als Delikatessen verkauft werden. Bis dahin bestaunen Urlauber die Riesen in einem der 50 Meter breiten und 40 Meter tiefen Becken auf hoher See aus nächster Nähe.

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