Schöner Wohnen und viel Programm in All-inclusiv Jugendherberge

Neuharlingersiel (dpa) - Vom Kanufahren bis zum Schlagzeugunterricht gibt es alles im Resort-Club: Die Edel-Jugendherberge mit gehobenem Standard im ostfriesischen Neuharlingersiel testet neue Wege.

Ja, es gibt auch noch einige Doppelstockbetten. Viel mehr ist im ostfriesischen Neuharlingersiel aber nicht vom Bild einer klassischen Jugendherberge übrig geblieben: Der neue Resort-Club bietet zwar das übliche Sport- und Freizeitangebot der Herbergen - aber noch viel mehr. Vollverpflegung vom Buffett, ein ganzjähriges Sportprogramm, ein Umweltlabor mit dem Schwerpunkt Wattenmeer sowie eine „School of Rock“ mit Musikunterricht gehören zum All-Inclusive-Angebot.

„Eine Jugendherberge stellt man sich eher ein bisschen abgenutzt vor, aber hier ist alles noch so schön neu“, freut sich Tanja Martin aus Hamburg, die mit ihrem Mann Dennis und Tochter Clara eine Woche bleiben will. Schon beim ersten Rundgang durch das Kinderhaus kann sich Clara (4) kaum vom Maltisch trennen. „Ihr könnt schon weiter gehen“, rät sie den Eltern.

„Diese familiengerechte Anlage mit dem All-Inclusive-Angebot ist weltweit einzigartig“, schwärmt Marketingleiter Oliver Engelhardt von den Jugendherbergen im Nordwesten. So viel Programm an einem Standort auf 30 000 Quadratmetern habe keines der 524 Häuser im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH). Ob das Modell Resort-Club an der Nordseeküste auch anderswo Schule macht, muss sich allerdings noch zeigen. In diesem Jahr liegen bisher 27 500 Buchungen vor, Engelhardt hofft auf 50 000.

Nur einen Kilometer vom Strand entfernt wurde eine alte Reha-Klinik für 6,5 Millionen Euro komplett edelsaniert. Knapp 400 Betten stehen in 82 Apartments, 14 Doppelzimmern und sechs Bungalows bereit. Die Innenarchitektin Sigrid Stjerneby hat jedes Zimmer unterschiedlich gestaltet. „Ich habe mit Farben gearbeitet wie beim Kochen mit verschiedenen Gewürzen. Der Standard ist, dass es keinen gibt“, sagt sie. Alte Bauelemente wurden bei der Neugestaltung übernommen. In den Bungalows blieben Backsteinmauern, auch auf Kamine können sich Gäste freuen. Es gibt ein Teehaus und ein „Kinnerhuus“ und vom See-Café fällt der Blick auf ein Gewässer.

Normalerweise buchen Jugendgruppen in den klassischen Jugendherbergen ein Sportprogramm außerhalb des Hauses, oder es reisen Gruppen zu Tagungen an. Meistens reichen dann die üblichen Vier-Bett-Zimmer aus. „In Neuharlingersiel ist der Standard bewusst höher, auch beim Preis. Rund 518 Euro kostet etwa ein Wochenende für eine vierköpfige Familie.

Die kleinen Gäste werden betreut, Jugendliche können in der School of Rock am Schlagzeug trommeln oder Keyboard und E-Gitarre testen. Fünf „Teamer“ betreuen ganzjährig die Gäste, geben Training beim Kanufahren am hauseigenen Bootsanleger oder betreuen das Bogenschießen in einer kleinen Sporthalle. Und im Umweltlabor können die Gäste mit fachlicher Hilfe gleich das unter die Lupe nehmen, was sie vorher bei der Wattwanderung gefunden haben.

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