Saarbrücken: Rotwein, Käse, Baguette?

Die Nähe zu Frankreich ist in der Stadt auf Schritt und Tritt spürbar.

Düsseldorf. Bin ich noch in Deutschland? Oder doch schon - zumindest mit einem Bein - in Frankreich? Bei meinem Bummel über den malerischen St. Johanner Markt, mitten in Saarbrückens Altstadt, fing ich an zu zweifeln. Frankophil angehauchte Restaurantbesitzer deckten ihre Tische unter freiem Himmel liebevoll mit langstieligen Weingläsern. Es duftete nach Fischsuppe und leckerem Käse. Frisches Baguette wird ganz selbstverständlich zu jedem Gericht gereicht.

Man sagt den hier lebenden Menschen nach, das sie sich aufs "Saarvoire vivre" verstehen. Und wenn es auch in der Vergangenheit durchaus nicht immer Einklang mit den Nachbarn gegeben hat, spielt die Grenze heute keine Rolle mehr. Viele Saarbrücker und Lothringer fühlen sich in beiden Welten zu Hause.

So kommen die Lothringer zum Shoppen nach Saarbrücken, finden in den verträumten Gässchen noch so manchen traditionellen Handwerksbetrieb und bestaunen den imposanten Brunnen auf dem St. Johanner Markt, den der Baumeister Friedrich Joachim Stengel entworfen hat. Auch an den Klängen der berühmten St. Johanner Basilika-Orgel erfreuen sich die Besucher.

Die französische Kultur kommt jedes Jahr mit dem "Festival des französischen Chansons" in die saarländische Metropole, und auch das experimentelle Theater unter dem bezeichnenden Motto "Sans Frontière" (grenzenlos) ist sehenswert. Überhaupt scheint Kultur in Saarbrücken eine große Rolle zu spielen. Die jungen Musiker, die samstags durch die Altstadt ziehen und durch ihre Instrumentenvielfalt auffallen, werden mit viel Applaus belohnt.

Das Saarbrücker Schloss ist beliebter Veranstaltungsort, und die spätgotische Schlosskirche am Schlossplatz ist heute nicht nur Gotteshaus, sondern auch Museum und ein Ort für besondere kulturelle Veranstaltungen. Das Staatstheater am Schillerplatz hat Platz für mehr als 800Besucher und zeichnet sich durch ein anspruchsvolles Programm, angefangen bei Schauspiel und Musical, bis zu Oper und Ballett aus.

Wer von Shopping und Kultur genug hat, dem empfiehlt sich ein Bummel durch den "Deutsch-Französischen Garten". Ein weitläufiger Park, der als Zeichen der Freundschaft von französischen und deutschen Gärtnern gemeinsam angelegt wurde. Hier wird Erholung und Unterhaltung für die ganze Familie angeboten.

Bei einer Rundfahrt mit der Kleinbahn oder einer Gondelfahrt mit der Seilbahn bekommt man einen ersten Eindruck der einzelnen Themengärten. Hier können die Besucher auch Minigolf spielen oder Tretboot fahren.

Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten im Herzen des Dreiländerecks gehört die Saarschleife bei Mettlach. Der romantischste Ausblick ist der aus der Vogelperspektive vom Aussichtspunkt "Cloef" aus. 180 Meter liegt er über dem Fluss im Mettlacher Ortsteil Orscholz. Radfahrer und Wanderer können auf beiden Seiten des Flusses die Saarschleife umrunden, die vorbeiziehenden Schiffe sind dabei zum Greifen nah. Die Saar macht hier einen romantischen Umweg, der nahezu zehn Kilometer beträgt.

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