Paläste, Märkte und Köstlichkeiten

Der Frühling ist die ideale Reisezeit für Städte-Trips. Billigflieger steuern jetzt auch Tallinn, Pisa, Krakau und Porto an.

Die Tage werden länger, die Sonne wärmt wieder: Jetzt ist die richtige Zeit, dem Alltag bei einem schönen Städte-Kurztrip ein Schnippchen zu schlagen. Dabei muss es nicht immer London, Berlin oder Paris sein. Es gibt viele kleinere Städte, die zu Unrecht im Schatten stehen.

Zeitreise zwischen Mittelalter und Moderne: Die diesjährige EU-Kulturhauptstadt hat sich vorgenommen, ihren Besuchern „Geschichten von der Meeresküste“ zu erzählen. In einem ehemaligen Hangar für Wasserflugzeuge soll demnächst das neue Meeresmuseum eröffnen.

Bereits möglich sind die kürzlich aufgenommenen Führungen durch die kilometerlangen unterirdischen Bastionsgänge. Durchgehend geöffnet hat die Altstadt mit ihren spitzgiebligen Kaufmannshäusern und der gut erhaltenen Stadtmauer. Im schick restaurierten Industrieviertel finden sich heute angesagte Bars und Künstlerateliers wie das „Loovala“. Die Kreativen dort lassen sich übrigens gern bei der Arbeit besuchen. Die besten Souvenirs gibt es im Schokoladenladen Kalev im alten Rotermann-Sägewerk. Nach Tallinn kommt man mit Ryanair von Weeze, Bremen und Magdeburg-Cochstedt. Flugpreise ab 20 Euro einfach.

Krakau heute, das sind Baukunst und Braukunst, Kneipenbummel und Livemusik, die aufwändig restaurierte Altstadt und das lifestylige Ex-Arbeitervietel Podgórze. Am Rynek Glowny, Europas größtem mittelalterlichen Marktplatz, bläst der Trompeter oben auf der Marienkirche zu jeder vollen Stunde sein Lied.

Dass die Krakauer seit der Habsburger Zeit die Lust am Kaffeetrinken nicht verloren haben, zeigen die prächtig restaurierten art déco-Säle des Café Noworolski an der Ostseite der Tuchhallen. Im jüdischen Viertel Kazimierz duftet es verführerisch nach Falafel, im trendigen Café Ariel läuft vielleicht gerade ein Konzert mit Klezmer-Musik. Mit den ersten Frühlings-Sonnenstrahlen zieht es die Krakauer an die Ufer der Weichsel. Dort breiten sie ihre Picknickdecken aus und probieren die gerade am Rynek-Kleparski-Markt gekauften Piroggen.

Nicht versäumen: den frühlingshaften Spaziergang auf dem Königsweg zum Wawel mit Königsschloss und Kathedrale. Hier locken Kunst und Kultur aus tausend Jahren und dazu tolle Terrassencafés im Grünen.

Nach Krakau fliegen Wizzair, Air Berlin, Germanwings beispielsweise von Stuttgart, Berlin, Hannover, Leipzig und Dresden. Flugpreise ab 50 Euro einfach.

Herber Charme und süßer Wein: Die Heimatstadt des Portweins hat sich mächtig ins Zeug gelegt. Längst kann sie locker mit dem einst so beneideten Lissabon mithalten. Rund um das Museum für moderne Kunst hat sich eine schillernde Clubszene etabliert. In der Altstadt Ribeira schiebt man sich durch enge Gassen, über kleine Plätze, vorbei an schmalen Häuserfassaden.

Hier gibt es jede Menge Bars, Cafés und exzellente Restaurants. Mutige probieren die Spezialität der Stadt „Tripas ao modo do Porto“: Kutteln mit weißen Bohnen. Schwindelfrei muss sein, wer den Gang über den „liegenden Eiffelturm“ wagt, die 50 Meter hohe Eisengitterbrücke Ponte Luis, die tatsächlich von Gustave Eiffel und einem seiner Schüler stammt.

Ein Muss ist die Besichtigung einer der alten Portweinkellereien wie Sandeman oder Osborne, die alle entlang des Flusses Douro ihre Sitze haben. Obst und Gemüse, aber auch schöne Souvenirs ersteht man im Mercado do Bolhao, einer 100 Jahre alten gedeckten Markthalle in einem art déco-Gebäude. Nach Porto fliegen Air Berlin und Ryanair von 15 deutschen Flughäfen. Preise ab 20 Euro für die einfache Strecke.

Eine Altstadt, die nahezu komplett im riesigen, erstaunlich gut erhaltenen altrömischen Kaiserpalast des Diokletian (284-305) Platz hat? Genau — in der kroatischen Küstenstadt Split. Heute sind die Palastreste voll mit Läden, Kneipen, Cafés, Märkten, Hotels.

Alt und neu harmonieren: Im berühmten Café Luxor am Peristil, dem ehemaligen Innenhof, eine Kaffeepause einzulegen, das hat durchaus eine besondere Atmosphäre. Im Jupitertempel wird neue kroatische Mode verkauft. Abends flaniert „tout Split“ auf der Riva, der Uferpromenade zu Füßen des Palasts.

Ein Geheimtipp ist der Fischmarkt an der Marmantova-Straße. Gleich daneben serviert Zlatko Marinovic in seinem kleinen Restaurant „Nostromo“ Fisch-Carpaccio in Rosenform und Seebrasse gefüllt mit Scampi. Bestes Hotel am Platz ist das Le Méridien. Es liegt zwar ein paar Kilometer außerhalb, dafür gibt es ein tolles Spa, eigenen Yachthafen und einen kostenlosen Shuttleservice in die Altstadt. Split ist 2011 neues Flugziel bei Condor und Lufthansa (ab Frankfurt) sowie bei Easyjet (ab Basel). Preise ab 59 Euro.

Wer sich in dem hübschen Universitätsstädtchen einquartiert, wird sich freuen, dass Europas bekanntester Baufehler zuverlässig alle Tagesgäste aus der hübschen Altstadt fernhält. Aber natürlich wird jeder, der in der Gegend ist, auch dem Campo dei Miracoli, dem Platz der Wunder, einen Besuch abstatten. Wer auf den Turm steigen will, sollte sich allerdings Wochen vorher im Internet angemeldet haben (http://www.opapisa.it). Jede Viertelstunde werden nur 15 Personen hinauf gelassen.

Die romantisch toskanische Altstadt: Vorbei am ältesten Botanischen Garten der Welt zur Einkaufsmeile Borgo Stretto mit ihren Laubengängen, unter denen man gemütlich etwas trinken kann. Die Gässchen rechts des Borgo führen unweigerlich auf das Marktviertel zu. Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch: Hier gibt es alle Leckereien.

Pisa wird ab Berlin, Hahn, Memmingen, Köln, Lübeck und Weeze von Easyjet, Germanwings und Ryanair angesteuert. Neu ist die Verbindung mit Germanwings ab Köln. Preise ab 18 Euro für die einfache Strecke.

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