Mein Freund, der Hai: Abtauchen im Unterwasserparadies Palau
Koror (dpa/tmn) - Rund 50 Meter entfernt steigt eine japanische Reisegruppe angeleint und mit Schwimmbrettern versehen in den dunkelblauen Pazifik und treibt wie verknotete Korken auf dem Wasser. Unser Tauchführer hält nichts von solcher Freiheitsberaubung.
„Ab ins Meer“, mit diesen Worten scheucht uns der junge Palauer von Sam's Tours einzeln über Bord, obwohl auch von uns niemand geübter Schnorchler ist. „Schwimmt einfach mit der Strömung“, rät er. Er bleibe mit dem Boot hinter uns. Wer müde sei, solle winken.
Als wir am Außenriff des Archipels von Palau abtauchen, 800 Kilometer östlich der Philippinen, verschwenden wir keine Gedanken mehr an die ungewohnte Fortbewegung mit Flossen und Taucherbrille. Unglaublich schön ist die Unterwasserwelt. Wohin wir blicken bunte Korallen und Fische. Gelbe Fische, blaue Fische, weiße Fische. Große Fische, kleine Fische, ganz schmale Fische. So dicht ist der Verkehr unter Wasser, als hätte am Außenriff gerade die Rushhour eingesetzt, und Papageienfische, Flötenfische und Napoleonfische kehrten heim vom Tagwerk draußen im Meer. Plötzlich gleiten unter uns sogar zwei anderthalb Meter große Graue Riffhaie vorbei.
Die Haie erkennen auch Laien sofort an Torpedoform und Rückenflosse. Die beiden gehören zur Art des Grauen Riffhais - typisch für die Gegend, sonst aber eher nachts unterwegs - wie uns der Tauchführer später erklärt. Haie? Hätte er uns ruhig vorher sagen können. Doch der Guide versichert: Es gab keinen Grund zur Beunruhigung.