Lipperland: Ort der Stille und der Kraft

Zwischen Teutoburger Wald und Wiehengebirge lockt eine geheimnisvolle Idylle.

Lipperland. Wenn man glaubt, jetzt könne nichts mehr kommen außer Feldern und Wiesen, dann ist man ganz nah dran. Auf der Suche nach dem Elternhaus des SPD-Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier im lippischen Brakelsiek erweist sich der hinterste Winkel am Berghang einer Siedlung als gerade richtig.

Steinmeiers Heimatdorf Brakelsiek liegt am Fuß des Schwalenberger Waldes. Sein Elternhaus steht direkt an dem hügeligen Grüngürtel, der den Ort umschließt.

Rund zehn Millionen Tagesgäste reisen jährlich ins Lipperland. Tatsächlich könnte man Lippe wohl in nur einer Woche umwandern. Der Weg durch den Teutoburger Wald und das Wiehengebirge beschert dem Wanderer so manch unerwarteten Ausblick. Wenn Steinmeier seinen Werdegang beschreibt, wirkt es denn auch fast ein bisschen so, als habe er die Wanderwege seiner Heimat vor Augen gehabt:

"Der eigene Weg führt ja nur selten so geradeaus, wie er im oft verklärenden Rückblick erscheint. Und das ist wahrscheinlich auch gut so, weil allzu gerade Wege vielleicht gar nicht so förderlich sind für die Entwicklung eines Menschen."

Für die Anstrengungen auf dem gut 20 Kilometer langen Hermannsweg durch den Teutoburger Wald nach Detmold entschädigen vor allem die Sehenswürdigkeiten am Wegesrand: Eine halbe Wegstunde westlich von Horn tauchen die Externsteine auf. Hat man einen Laubwald durchschritten, fällt der Blick auf 13 Sandsteinfelsen. Bis zu 38 Meter hoch ragen sie auf. Ein so auffälliges Naturdenkmal scheint die Menschen seit jeher anzuziehen.

So findet man bereits in dem ersten Felsen eine jahrhundertealte Kapelle. Wie so oft, wenn sich Menschen ein Naturphänomen nicht erklären können, haben sie auch in der massiven Sandstein-Formation das Wirken einer höheren Macht entdeckt. Neben christlichen Symbolen im Gestein haben auch heidnische Gruppen ihre Spuren hinterlassen.

Esoteriker empfinden die Steine als besonderen Kraftort. Alljährlich zur Sommersonnenwende und zur Walpurgisnacht gibt es ein Festival. Doch nicht nur von den Felsen kann man das Lipperland überblicken: Knapp zwei Stunden zu Fuß braucht ein Wanderer auf dem Hermannsweg, um von den Externsteinen zum Hermannsdenkmal zu gelangen.

Das Wahrzeichen der Region liegt auf der Grotenburg, dem am meisten besuchten Berg von Lippe. Nur noch die 75 Stufen der Wendeltreppe im Inneren der Figur muss der Wanderer erklimmen, dann entlässt ihn eine Tür ins Freie und macht die müden Beine ganz schnell vergessen: Der Hermann wacht aus mehr als 50 Metern Höhe über das ganze Lipperland.

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