Linz: Trambahn zum Pöstlingberg Jubiläum: 125 Jahre Tram zum Pöstlingberg

Von Robert Möginger Nasskalt und windig war der Morgen des 29.Mai 1898, und die Jungfernfahrt mit der beidseitig offenen „Elektrischen“ sicher kein reines Vergnügen.

 Vom Pöstlingberg aus eröffnet sich ein phantastischer Blick über Linz.

Vom Pöstlingberg aus eröffnet sich ein phantastischer Blick über Linz.

Foto: Linz 2 Claudia Kasemann

Aber schon vor 125 Jahren ein kleines physikalisches Wunder: Denn dass die Bahn die bis zu 11,6-prozentige Steigung auf den Linzer Hausberg überhaupt bewältigt, ohne ins Rutschen zu kommen, war und ist bis heute dem Phänomen der sogenannten Haftreibung von Stahl auf Stahl zu verdanken.

„Adhäsionsbahn“ lautet der Fachbegriff für solche Schienenfahrzeuge, und die Strecke auf den 539 Meter hohen Pöstlingberg gilt als eine der steilsten ihrer Art - nur die Tram in Lissabon überwindet eine wohl noch extremere Stelle.

 Mit der Tram geht es hinauf zum Pöstlingberg

Mit der Tram geht es hinauf zum Pöstlingberg

Foto: Linz Tram Pöstlingberg Robert Möginger

Im Jubiläumsjahr 2023 ist die Fahrt mit der Pöstlingbergbahn freilich komfortabler und auch sicherer als zur Gründerzeit. Die neuen Niederflurwagen vom Typ „Mountainrunner“ sowie zwei modernisierte Nostalgiewagen , selbstverständlich alle geschlossen und beheizt, starten am Hauptplatz, überqueren die Donau, passieren das Ars Electronica Center und schaffen die knapp drei Kilometer durch Wald und Wiesen bis zur Bergstation in 20 Minuten.

Manche älteren Linzer mögen das Rumpeln und Knirschen der ausrangierten früheren Wagen vermissen, aber dafür sorgt ein zeitgemäßes Magnet-Bremssystem für eine sorglose Talfahrt. Mit den antiquierten Zangenbremsen der Vorgänger-Modelle kam es zu ein paar heiklen Situationen, die letztlich Auslöser waren für die komplette Sanierung von Bahn und Schienen inklusive ihrer Anbindung an das städtische Tramnetz im Jahr 2009.

Zwerge, Drachen und allerlei Fantasiegestalten bevölkern den Gipfel des Pöstlingberges - für Familien mit kleinen Kindern ist die liebevoll dekorierte Grottenbahn mit Märchenwelt allein schon Grund genug für den Ausflug. Eine Pilgerstätte anderer Natur: Die markante Wallfahrtsbasilika „Sieben Schmerzen Mariä“, 1747 erbaut, gilt als Linzer Wahrzeichen. Einfach allen Besuchern dürfte vor allem der herrliche Fernblick von der Aussichtsplattform auf Linz und halb Oberösterreich im Gedächtnis bleiben. Vom einstigen Image als Industriestandort und graue Maus unter Österreichs Städten ist spätestens dann nichts mehr zu spüren, wenn es Abend wird auf der Panorama-Veranda des Restaurants Pöstlingberg-Schlössl. Bei einem Glas Zweigelt lässt man hier den Tag stilvoll ausklingen. Die letzte Bahn hinunter fährt übrigens um 22.30 Uhr.

Tipp: In der „Linz Card“ (2 Tage, 27 Euro p.P.) ist die Berg-und Talfahrt mit der Pöstlingbergbahn bereits enthalten.

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