Irland: Docklands in neuem Glanz

Dublins Hafen entwickelt sich vom Schmuddelviertel zum modernen Stadtquartier.

Dublin. Die altehrwürdigen Pubs in Temple Bar stehen genauso für die irische Hauptstadt wie Dublin Castle oder die St. Patrick’s Cathedral. Millionen Touristen strömen jedes Jahr durch die Metropole und genießen die eigenwillige, aber stets freundliche Inselwelt, die man problemlos an ein oder zwei Tagen erschließen kann. Dabei bietet Dublin noch weit mehr für die Besucher. Im alten Hafengebiet und den Industriemuseen wird der Umbruch in die Moderne greifbar.

Spannend ist zum Beispiel ein Ausflug in die Welt der Docklands, die vor wenigen Jahren noch trostlos vor sich hin dümpelten. Denn als die Hafenbecken und Lagerhallen nahe der Stadtmitte für moderne Handelsschiffe zu klein wurden, verkam das Hafenviertel nach und nach.

Doch wie in vielen anderen Metropolen Europas dauerte dieser Dornröschenschlaf nicht lange. Schnell entdeckte man den Vorteil von Wohnen und Arbeiten direkt am Wasser.

So wuchsen die Glas- und Stahlpaläste in die Höhe und aus alten Lagerschuppen und Hafenkaschemmen wurden schicke Ladenzeilen und teure Restaurants. Auch Kunstgalerien und das Grand Canal Theatre des renommierten Architekten Daniel Libeskind haben in den Docklands ihren Platz gefunden.

Ein Spaziergang lohnt sich allemal. Insbesondere der Weg an der modernen Uferpromenade der Liffey hat seinen Reiz. So schaut man auf dem Hinweg auf den großen Hafen mit seinen mächtigen Containerschiffen und stadteinwärts liegt die City eindrucksvoll im Blickfeld.

An die schweren Hungersnöte, die in den 1840er Jahren eine Million Menschen das Leben kostete, erinnert das Famine Memorial, ein eindringliches Denkmal von Rowan Gillespie, das ausgezehrte Iren zeigt, die am Hafen ihre letzte Chance im Auswandern suchten. Auch der Nachbau des Dreimasters Jeanie Johnston führt den Spaziergängern die große Not vor Augen. Er war eines der Hungerschiffe, mit denen sich die Menschen aus der trostlosen Heimat davon machten.

Die Iren selbst nutzen die Promenade gern und verbringen dort die Mittagspause genauso wie ihren Feierabend. Beliebter Anlaufpunkt ist das ehemalige Hafenamt, das heute als Kneipe und Restaurant dient. Im alten Teil des Harbourmasters liegt ein Pub mit einfachen Gerichten, im schicken Erweiterungsbau gibt es moderne Küche mit irischem Einschlag. Unweit des Hafenamts bietet eine ehemalige Lagerhalle eine attraktive Einkaufsmeile mit Mode und günstigen Souvenirs.

Interessant nicht nur für Bier- oder Whiskey-Freunde ist der Besuch des Guinness-Storehouse und der Jameson Brennerei, die von der Innenstadt problemlos erreichbar sind. Insbesondere die Umwandlung der ehemaligen Guinness-Gäranlage aus dem 19.Jahrhundert in ein modernes Museum ist gelungen und hat sich inzwischen zum echten Pilgerziel entwickelt.

Das siebenstöckige Gebäude der Ausstellung wurde so umgebaut, dass es nun an einen riesigen Guinness-Pint erinnert. Dort können die Herstellung des dunklen Gerstensafts genauso bestaunt werden wie die Werbung und die Bierflaschen im Wandel der Zeit.

Höhepunkt ist der Besuch der Gravity-Bar mit einem sagenhaften Blick über Dublin und das grüne Umland. Das Pint Guinness ist im Ticketpreis bereits enthalten. Sehenswert ist außerdem der "Fanshop", der in großer Vielfalt Devotionalien zum dunklen Gerstensaft bietet.

Das gilt auch für die Old Distillery von Jameson im Stadtteil Northside, die edle Whiskey-Raritäten genauso bereithält wie Golfbälle, Gläser und Kleidung.

Die Ausstellung selbst zeigt, wie das Gerstenkorn vom Feld schließlich als Spirituose im Glas landet. Auch wenn an Werbung nicht gespart wird, ist die Führung recht unterhaltsam und natürlich kann auch hier probiert werden.

Spannend ist die Integration eines modernen Museums, in eine altehrwürdige Brennerei, die von ihrem Charme kaum etwas verloren hat. Auf dem 60Meter hohen Schornstein befindet sich eine Aussichtsplattform, die Besucher mit einem Aufzug erreichen können.

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