Gletschertour im Pitztal: Im Innern des ewigen Eises
Wenns (dpa/tmn) - Auch im Pitztal schmelzen die Gletscher, doch solange noch etwas vom Eis übrig ist, können sich Touristen dort in das Innere abseilen. Dabei schlägt das Herz deutlich höher. Doch dagegen haben die Einheimischen ein Rezept.
Es sind nur noch wenige Zentimeter, die den Fuß von dem Loch im Eis trennen. Der glatte Untergrund, das Wasser, das links an ihm vorbei fließt und in die Tiefe stürzt - niemand weiß, wie weit es dort hinab geht. Bergführer Michael Walser gibt Anweisungen. Er steht ein paar Meter vom Loch entfernt und sichert mit einem blauen Kletterseil.
„Hände weg vom Seil! Und häng dich mit deinem ganzen Gewicht rein! Nach hinten lehnen!“ Nach hinten, das heißt dahin, wo es hinuntergeht in das Eis des Pitztaler Gletschers. Ein Schritt über die Kante, das Seil spannt sich. Hinab geht es in das Loch. Dieses ist eigentlich gar kein Loch, sondern eine so genannte Gletschermühle, wie es sie hier auf dem Gletscher im Pitztal oft gibt. Das Schmelzwasser des Gletschers ist irgendwann nicht weiter gekommen, aber weil Wasser nun mal immer weiter muss, hat es sich hier den Weg nach unten gesucht. Es hat sich tief ins Eis gefressen und die Mühle geformt.
Das uralte Eis ist im Pitztal leicht zugänglich, kein anstrengender Anstieg ist nötig, die Gletscherbahn fährt durch einen Tunnel im Berg direkt aus dem Tal nach oben. Im Winter bringt sie Wintersportler ins Skigebiet, im Sommer ermöglicht sie das Gletschererlebnis für fast Jedermann.