Fernbuslinien - Die Angebote im Überblick

Berlin (dpa/tmn) - Wer sich über die Bahn oder den Benzinpreis ärgert, sollte künftig Fernbuslinien in Betracht ziehen: Seit Beginn des Jahres dürfen private Busunternehmen Fahrten in Deutschland anbieten.

Hier ein Blick auf die aktuellen Anbieter und ihr Angebot.

Seit Anfang 2013 dürfen Busunternehmen Fernreisen in ganz Deutschland anbieten. Einige davon wollen nun der Konkurrenz auf der Schiene mit Kampfpreisen die Kunden abjagen. Wer die meist längere Reisezeit nicht scheut, kann viel Geld sparen. Die Anbieter versprechen eine angenehme Reise. Mobiler Internetzugriff über WLAN ist bei den meisten im Preis schon inbegriffen. Welche Anbieter gibt es bereits - und was haben sie im Angebot? Eine Übersicht:

Berlin Linien Bus: Primus auf dem Fernbusmarkt ist bislang ein Unternehmen der Deutschen Bahn. Berlin Linien Bus (BLB) verbindet mit mehr als 30 Linien vor allem Berlin mit dem Rest der Republik. Das stammt noch aus der Zeit, als Busse während der deutschen Teilung die Reiseverbindungen nach West-Berlin ergänzten. Die Konzerntochter hat derzeit das größte Netz und die größte Flotte - nahezu jede deutsche Großstadt ist angebunden. Wer bei BLB früh online bucht, kann Aktionspreise nutzen. Von Berlin geht es dann etwa nach Hamburg, Dresden und Hannover schon für 9 Euro. Nachteil: Die Reisezeit steht fest, einen Bus später nehmen geht nicht. Umbuchen und stornieren ist auch nicht möglich. Köln, Frankfurt und München erreicht man von Berlin aus im Aktionspreis für 33 Euro. Die Normalpreise fallen spürbar höher aus. Wer spontan fahren will, zahlt bis nach Hamburg 27 sowie nach Köln und München 48 Euro.

Deutsche Touring: Das Frankfurter UnternehmenDeutsche Touring hat seit vielen Jahren Erfahrung mit Fernbusreisen quer durch Europa. Schon zu Beginn des Jahres bot die Firma auf den internationalen Strecken Teilabschnitte zwischen deutschen Großstädten an, musste diese aber wegen fehlender Genehmigungen vorläufig wieder streichen. Dennoch: Die Deutsche Touring will hierzulande kräftig mitmischen auf den Autobahnen. Auf 41 Linien sollen 45 deutsche Städte miteinander verbunden werden. Die Preise starten für die einfache Fahrt bei 9 Euro für Frankfurt-Stuttgart und München-Nürnberg, für 39 Euro kommt man von Frankfurt am Main oder Köln nach Berlin.

DeinBus: Auch bei DeinBus gibt es günstigere Preise bei frühzeitiger Online-Buchung. Von Frankfurt am Main nach Stuttgart oder München geht es schon für 9 Euro. Wer erst beim Fahrer das Ticket zieht, zahlt nach Stuttgart 19 und München 40 Euro - wenn noch Plätze frei sind. DeinBus ist bislang vor allem in Südwestdeutschland unterwegs und bietet dort auch regionale Strecken an, etwa von Stuttgart nach Heilbronn oder Konstanz. Bis Ende des Jahres soll das Streckennetz flächendeckend auf Deutschland ausgeweitet werden.

MeinFernbus: Bislang vorwiegend im Südwesten vertreten, fährt MeinFernbus aber auch schon von Frankfurt nach Leipzig. Ab Mitte Februar geht es dann auch zwei bis viermal täglich von Frankfurt direkt nach Berlin. Die einfache Fahrt soll im Sparangebot 22 Euro kosten, der Normalpreis liegt bei 49,50 Euro. Im März will das Unternehmen auch Hamburg ins Streckennetz aufnehmen, noch vor Ostern sollen von Berlin aus acht neue Ziele angesteuert werden.

Flixbus: Das Unternehmen will ab Mitte Februar mit orange-blauen Bussen durch Deutschland rollen. Flixbus kündigt Preise an, die im Schnitt 60 bis 80 Prozent unter denen der Deutschen Bahn liegen sollen. In den ersten Wochen werde das Netz auf über 300 Verbindungen in Deutschland ausgebaut. Von Dortmund nach Köln kommt der Fahrgast dann für 5 bis 9 Euro, von Köln nach Frankfurt für 5 bis 17 Euro. Wer früher bucht, fährt auch bei Flixbus günstiger.

Möglicher Großkandidat: Die Deutsche Post plant in Zusammenarbeit mit dem ADAC ab Anfang 2014 ein deutschlandweites Netz, das nicht nur die Metropolen bedienen soll, sondern auch kleinere Städte ins Auge fasst. Zwar müssen die Gremien noch zustimmen - doch die beiden gelben Riesen könnten den Markt mit ihren Plänen mächtig durcheinanderwirbeln.

Ausländische Anbieter: Spannend dürften auch die ausländischen Newcomer werden, die Interesse am deutschen Markt bekundet haben. Neben dem französischen Verkehrsriesen Veolia gehört auch der britische Marktführer National Express dazu. Bei Veolia wird laut einer Sprecherin noch geprüft, wo die Reise hingehen soll. Die Briten von National Express wollen im April mit zehn deutschen Städten starten.

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